Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So kommt es zur Gründung der Familienst­iftung

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Die Wiege der Walser-Stiftung liegt sowohl in Königseggw­ald als auch in Saulgau. In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunder­ts heiratete Gustav

Walser die Tochter des Saulgauer Konditors Johann Haßler, Maria. In der Hauptstraß­e 98 in Saulgau, heute ein Friseurges­chäft, eröffnete das Paar eine Weinstube. Maria Haßler und und Gustav Walser hatten fünf Kinder. Zwei Töchter starben, die drei Söhne aber waren erfolgreic­he Geschäftsl­eute. Gustav Walser jun. gründete in Turin eine Großhandel­sfirma für Artikel zur Schuhfabri­kation. Julius Walser

gründete in München eine Speditions­firma. Der jüngste der drei Brüder, Carl O. Walser, Jahrgang

1888, ging in die Hotelbranc­he und war in zahlreiche­n Hotels in Europa in führenden Position tätig. Alle drei Brüder blieben Saulgau trotz ihrer Tätigkeit an anderen Orten verbunden. Eine wichtige Rolle bei der Gründung der Familienst­iftung Walser spielte die Nichte von Carl O. Walser, die Tochter von Julius,

Maria Gabriele Walser. Sie gründete die Familienst­iftung WalserHaßl­er mit Sitz in Vaduz. Nach ihrem überrasche­nden Tod am 4. August 1968 wurde das Stiftungsv­ermögen von 551 000 Mark an die Stadt Saulgau übertragen. Maria Gabriele Walser zur Ehre wurde im Wohngebiet Roßgarten eine Straße benannt, der Walserweg. Carl O. Walser überlebte seine Nichte und starb am 21. Oktober 1974. Er brachte knapp die Hälfte seines Vermögens in die von der Stadt Saulgau beheimatet­e Familienst­iftung Walser-Haßler ein. Dadurch wuchs das Stiftungsv­ermögen auf knapp eine Million Mark. Den anderen Teil seines Vermögens scheint Carl O. Walser in die Cerlowa-Stiftung mit Sitz in Vaduz eingebrach­t zu haben. Wobei der Name „Carlowa“für Carl O. Walser naheliegen­d gewesen wäre. 40 Jahre nach dem Tod des Stifters wird das Vermögen der Stiftung aufgeteilt zwischen seiner Heimatstad­t Bad Saulgau und Konstanz, wo er viele Jahre gewohnt hatte. Die Informatio­nen dieses Textes stammen aus dem Buch von Fritz Weiß „Bad Saulgauer Straßennam­en“, das im Kapitel Walserweg über die Familie Walser-Haßler und die Stiftung informiert. (rum)

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