Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Erbe von Hedwig Butz angenommen
Geschichtsverein Zwiefalten verpflichtet sich zur Gründung einer Kunst-Stiftung
- „Der Geschichtsverein Zwiefalten hat seine Hausaufgaben gemacht“, sagte Jürgen Hamann, stellvertretender Vorsitzender, auf der Hauptversammlung. Er berichtete über die Vorgänge und Aktivitäten nach der Annahme des Testaments von Hedwig Butz. Die Verpflichtung zur Gründung einer Stiftung zur Förderung von Kunst und Literatur wurde angenommen. Viele weitere aufwändige Arbeiten stehen an.
Damit keine falschen Gerüchte aufkommen, informierte Hamann in aller Offenheit. Der Geschichtsverein ist im Testament von Hedwig Butz als Alleinerbe eingesetzt, erwirbt aber kein Eigentum, sondern verpflichtet sich zur Gründung der „Hedwig-Butz-Metzger-Stiftung“. Aufgabe der Stiftung ist es, das berufliche Erbe von Karl Butz zu erhalten und zu wahren. Gleichzeitig soll das Andenken an die Familie Metzger hoch gehalten werden. Das Gebäude soll die Wohn- und Lebenskultur zeigen und wird als Literatur- und Kunsthaus deklariert.
Als Generalbevollmächtigte wurden Hubertus-Jörg Riedlinger und Jürgen Hamann eingesetzt. Alle Arbeiten für die Stiftung erfolgen ohne Gehaltszahlung und ohne Aufwandsentschädigung. Die Nutzung des Gebäudes am Gauberg wurde aufgenommen. Dabei waren verschiedene Reparaturen erforderlich, denn es war ein beachtlicher Reparaturstau eingetreten. So mussten Heizung, elektrische Leitungen und Wasserleitung ausgetauscht und SchimmelSchäden behoben werden.
Im Haus der Butz-Stiftung wurde eine Geschäftsstelle für die Stiftung und den Geschichtsverein eingerichtet. Dem Verein steht dort eine umfangreiche Bibliothek zur Landesund Ortsgeschichte zur Verfügung. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass keinerlei Überschneidungen auftreten. Es gibt separate Konten und eine eindeutig getrennte Buchhaltung. Damit ein Beitrag zu den laufenden Kosten für das Haus geleistet wird, wurde eine Zwei-Zimmer-Wohnung vermietet. Damit kann das Haus auch laufend überwacht werden.
Stiftung und Geschichtsverein können im Stiftungshaus Ausstellungen, Lesungen und ähnliches veranstalten. Inzwischen wurden zahlreiche Bücher und Schriften zu Kunst und Architektur, ebenso wie Werke deutscher Dichter und Schriftsteller in die Regalwände der „Lesestuben“einsortiert.
Eine Besonderheit ist die Abteilung mit geschichtlichen und landeskundlichen Büchern über die ehemaligen deutschen Ostgebiete Pommern, West- und Ostpreußen, Schlesien sowie Werken der kulturlandschaftlich verbundenen Dichter wie Joseph von Eichendorff, Gerhart Hauptmann und Hermann Stehr. Die Bücher stammen größtenteils aus der dem Geschichtsverein überlassenen Sammlung von Albrecht Baehr, dem viele Jahre in Buttenhausen lebenden Rundfunkredakteur.
Mit der Internationalen ErnstWiechert-Gesellschaft war Hedwig Butz als Mitglied sehr verbunden. Deshalb wird in ihrem Haus am Gauberg ein Archiv mit Briefen und Werkentwürfen aus den Nachlässen des Dichters und eines verstorbenen Vorsitzenden der Gesellschaft eingerichtet. Zudem besteht inzwischen eine vollständige Bibliothek aller Werke von Ernst Wiechert und der Schriften der Internationalen ErnstWiechert-Gesellschaft. Der Kontakt wird vom Geschichtsverein weiter gepflegt werden, womit auch interessante Verknüpfungen zu literaturwissenschaftlichen Forschungen offen stehen.
Für den Geschichtsverein Zwiefalten haben sich mit der HedwigButz-Metzger-Stiftung völlig neue und spannende Möglichkeiten und Arbeitsfelder ergeben. Ein vielseitiges Team bearbeitet die unterschiedlichsten Fachbereiche. Jeden ersten Montag im Monat ist Teamsitzung mit Austausch, Gesprächen und weiterer Aufgabenverteilung.