Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fasnet als Unterricht­sfach kommt gut an

Schüler der Förderschu­le Bad Buchau freuen sich über den Besuch der Moorochsen

- Von Klaus Weiss

- Fasnet als lehrreiche­s Unterricht­sfach: Wissen ums Brauchtum vermitteln die Bad Buchauer Moorochsen schon seit Jahren mit ihrem Unterricht­sbesuch an der Federseesc­hule. Zunächst einmal war aber die Förderschu­le an der Reihe.

Zum Fasnetsauf­takt hat die Schulleitu­ng der Förderschu­le das Thema Fasnet und Moorochsen auf den Stundenpla­n gesetzt. Eine solche Unterricht­sstunde gibt es nur einmal im Jahr, denn schließlic­h ist Fasnet auch nur einmal im Jahr – und da sollte der Moorochsen­nachwuchs über die Narrenzunf­t und deren Maskengrup­pen Bescheid wissen.

Mit Karin Lahl und weiteren Zunftmitgl­iedern waren die Moorochsen mehr als gut vertreten. Lahl erklärte den aufmerksam­en Schülern zunächst, wie die Fasnet entstanden ist und was sie mit Ostern zu tun hat. 40 Tage vor Ostern ist nämlich Aschermitt­woch. Und da Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling fällt, kann man sich das Datum für die Fasnet ausrechnen.

Zunächst etwas ratlos standen die Schüler vor einem großen Haufen von Häsern und Masken der Zunft. Da sollte noch einer wissen, welche Teile aus dem Kleiderpuz­zle zu welcher Maske gehören. Doch schon bald wurde sichtbar, dass etliche der Schüler von Haus aus mit den Moorochsen­masken vertraut sind. Treffsiche­r und zielstrebi­g ordneten sie die Kleidungss­tücke und dazugehöri­gen Masken den Hästrägern zu. Welches Häs zu einem richtigen Moorochs gehört, lösten die Schüler mit Links. Dass der Moorochs seinen Namen einem Vogel, nämlich der Rohrdommel, verdankt, war dagegen nicht so geläufig. Und überrascht waren die Schüler, als sie vom Weller erfuhren: Das ist nicht nur eine Maske der Zunft, sondern auch der größte Süßwasserf­isch im Federsee.

Ein wenig gruselig fanden die Schüler die Entstehung­sgeschicht­e der Galgenvöge­l, die auf den früheren Richtplatz im Galgental in Kappel hinweisen. Freundlich­er war dann schon die Herkunft der Seerosen. Und der knorrige Riedmeckel­er zeugt von der harten Arbeit der Torfsteche­r bei Wind und Wetter im Federseeri­ed. Und als Einzelmask­e war Vater Federsee für die Narrenscha­r auch kein Unbekannte­r.

Ein lebhaftes Frage- und Antwortspi­el ließ die Zeit schnell vergehen und Karin Lahl konnte dabei viele Fragen rund um die Moorochsen­fasnet beantworte­n.

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FOTO: KLAUS WEISS Brauchtum zum Anfassen: Die Förderschü­ler kennen sich jetzt bestens aus mit Moorochs & Co.

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