Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mindestens 120 Schüler tanzen gegen Gewalt an Frauen
„One Billion Rising“am 14. Februar – Weltweite Solidaritätsaktion erstmals auch in Sigmaringen
(sz) - Gewalt gegen Frauen in häuslicher Umgebung ist in der Region keine Seltenheit. Der Caritasverband Sigmaringen versucht immer wieder, durch gezielte Aktionen auf das Problem aufmerksam zu machen. Erst im November 2016 gab es einen Aktionstag mit Ausstellung im Landratsamt. Damals wurden auf dem Leopoldplatz in Sigmaringen für jeden Fall von häuslicher Gewalt, den die Beratungsstelle des Caritasverbandes in einem Jahr verzeichnen konnte, ein paar Schuhe aufgestellt. Die nächste Aktion ist für den 14. Februar geplant.
Unter dem Titel „One Billion Rising“sind weltweit Menschen aufgerufen, gemeinsam auf öffentlichen Plätzen zu tanzen. „Damit wollen wir zeigen, dass Gewalt gegen Mädchen und Frauen nicht tolerierbar ist“, sagt Stefanie Thiel, Referentin für Soziale Dienste und Migration beim Caritasverband Sigmaringen. Bereits 120 Schüler von der Ludwig-ErhardSchule und der Theodor-Heuss-Realschule in Sigmaringen sowie von Schulen in Ostrach, Mengen und Pfullendorf haben sich über die dortige Schulsozialarbeit und Lehrer für die Aktion interessiert und werden zwischen 12 und 14 Uhr auf dem Leopoldplatz tanzen. „Aber mitmachen darf jeder, denn umso mehr wir sind, umso eindrucksvoller wird ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt“, sagt Bettina Häberle, Leiterin der Beratungsstelle. Getanzt wird nach der Berliner Choreographie, die man sich im Internet anschauen kann. Am Veranstaltungstag selber wird dieser Tanz auch vorgetanzt, sodass auch spontan Interessierte vorbeikommen können. Für den nötigen Sound sorgt eine professionelle Übertragungsanlage und jeder, der mittanzt, bekommt eine Armbinde mit dem Logo von „One Billion Rising“. Mit dabei bei dieser großen Solidaritätsaktion sind auch das Frauennetzwerk und die Polizei mit Informationsständen und Gesprächsmöglichkeiten. Für die Musik sorgt DJ Harry von Eventha. Kaffee und Tee gibt es gratis. „Auch Männer dürfen natürlich mitmachen“, sagt Häberle.
One Billion Rising (OBR – englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die eine „Milliarde“deutet auf eine UNStatistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung wird.
„One Billion Rising“ist eine der größten Kampagnen weltweit. Mit tausenden von Events, die in bis zu 190 Ländern der Welt stattfinden, machen die Aktivisten auf ihr Anliegen aufmerksam.
auch unter: www.caritas-sigmaringen.de www.onebillionrising.de