Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlingen bietet Bad Saulgau Paroli
Schwimmen: Deutsche Mannschaftsmeisterschaften (DMS)
- Starke Leistungen haben die Schwimmmannschaften des TSV Bad Saulgau und des TSV Riedlingen am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Schwimmen (DMS) abgeliefert. Vor allem die beiden Männerteams der beiden Vereine duellierten sich beim Oberliga-Wettkampf in Schwäbisch Gmünd um den Tagessieg. Zwar verpassten beide den Aufstieg in die 2. Bundesliga um rund 400 bzw. 560 Punkte, doch das war auch nicht das Ziel der beiden oberschwäbischen Vereine. Beide landeten in der Württemberg-Wertung der BW-Liga auf den Rängen eins und zwei.
Denn der Schwimmverband macht den Korridor, der in die 2. Bundesliga Süd führt, recht eng. Der 2. Bundesliga Süd sind mehr als eine Handvoll Oberligen nachgeordnet aus denen die Aufsteiger in die nächsthöhere Liga ermittelt werden. Neben den Baden-Württembergern kämpfen auch Bayern, Hessen, Sachsen, Thüringer, Saarländer und Rheinland-Pfälzer um einen Startplatz eine Liga höher. In der Abrechnung aller Oberligen lagen in BadenWürttemberg am Ende drei Mannschaften vor Bad Saulgau und in Bayern eine, sodass die Aufstiegsplätze an die übermächtigen Neckarsulmer - mit Clemens Rapp - und Leimen gingen. Bad Saulgau landete hinter der Sport-Union sowie der Heimatstadt von Boris Becker und Karlsruhe landesweit auf Rang vier. „400 Punkte sind zwar nicht viel“, sagte Bad Saulgaus Cheftrainer Dieter Eisele in der Rückschau, „bei 26 Rennen macht das 15 bis 20 Punkte mehr pro Rennen.“Trotzdem sei er zufrieden mit der Leistung seiner Wettkampfgruppe. „Es sind einige sehr gute Zeiten dabei. Leider hatte Noah Bez noch mit den Nachwirkungen einer Stirnhöhlenvereiterung zu kämpfen, sodass vor allem die Zeiten auf den langen Strecken nicht so gut waren. Aber vor allem seine Zeit über 100 Meter Freistil war sehr gut.“Für 50,80 Sekunden erhielt der unverstehen längst zum Training an den Olympiastützpunkt Heidelberg gewechselte Bez - er ist weiter für den TSV Bad Saulgau startberechtigt - 692 Punkte, die Tageshöchstwertung in Schwäbisch Gmünd.
Nächstes Ziel: Lange Strecken
„Wir bestreiten den Wettkampf ja aus dem vollen Training heraus“, so Eisele weiter. „Deshalb war das ganz in Ordnung. Vor allem Riedlingen hat uns das Leben ganz schön schwer gemacht und vor dem letzten Rennen und Noahs Leistung über 100 Meter Freistil habe ich eigentlich gedacht, dass es noch knapper wird“, sprach Bad Saulgaus Cheftrainer ein ehrlich gemeintes Kompliment an die Mannschaft von Trainer Winfried Craemer aus. „Die Riedlinger es immer wieder, sich für die DMS voll zu motivieren.“Ein Kompliment gab es auch für die für Bad Saulgau startenden Routiniers Simon Rohmer, Felix Kabus, Fabio Leone und Daniel Eisele. „Simon ist bei seinen beiden Starts zweimal Bestzeit geschwommen, Felix und Fabio zeigen, dass sie auch mit wenig Training auskommen und sehr gute Zeiten abliefern. Das war echt phänomenal. Und auch Daniel ist sehrt gut geschwommen.“So war die Mannschaft eine gute Mischung aus Routiniers und jungen Startern, zu denen Langstreckenspezialist Michael Prausmüller, Philip Flach und Niklas Weiß, unlängst von der SSG Schwarzwald-Heuberg nach Bad Saulgau gewechselt, gehören. Weiß absolviert in Bad Saulgau sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). „Michael ist zwei Bestzeiten geschwommen, Philipp ebenfalls. Das war okay“, sagte Eisele. Als nächstes stehen für die Bad Saulgauer die Landesmeisterschaften auf den langen Strecken an, über die Fasnet folgt das Trainingslager auf den Kanaren.
Zufrieden konnte auch Riedlingens Trainer Winfried Craemer mit seiner Mannschaft sein. Lange Zeit boten die Riedlinger dem TSV Bad Saulgau Paroli. Herausragend dabei vor allem die Leistung von Simeon Benner, der über 100 Meter Brust in 1:03,20 Minuten einen neuen Vereinsrekord schwamm und dafür 682 Punkte erhielt. Auch über 200 Meter Brust und 200 Meter Lagen sammelte Benner mehr als 600 Punkte. 628 Punkte steuerte Elias Reichert mit seiner Zeit von 16:29,79 Minuten über 1500 Meter Freistil bei. Ebenfalls eine herausragende Leistung. Genauso wie die 53,49 Sekunden über 100 Meter Freistil von Tim Kapp und die 1:58,46 Minuten über 200 Meter Freistil von Elias Reichert. Am Ende mussten sich die Riedlinger nur um knappe 159 Punkte den Bad Saulgauern geschlagen geben.
Bei den Frauen schwamm der TSV Bad Saulgau mit einer recht jungen Mannschaft. Kurzfristig musste Rolf Spiwoks auf Lilli Gerth verzichten, die erkrankt fehlte. Sechs von acht Schwimmerinnen, die im Aufgebot des TSV Bad Saulgau standen, waren 16 Jahre alt oder jünger. Fleißigste Punktesammlerin war die jüngste Starterin des TSV Bad Saulgau, die erst 12 Jahre alte Larissa Erler, die bei vier Starts 1824 Punkte aufs TSV-Konto brachte. Nach Punkten die beste Leistung lieferte Julia Riegger ab, die für 1:04,34 Minuten über 100 Meter Freistil 495 Punkte erhielt.
Am Ende landete der TSV Bad Saulgau in der Endabrechung auf Platz neun und verhinderte den Abstieg. „Eine sehr gute Leistung haben auch die beiden Poyatos-Schwestern gebracht, vor allem Alicia Poyatos, die bei vier Starts vier Bestzeiten geschwommen ist“, sagte Dieter Eisele in der Rückschau.