Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Riedlingen bietet Bad Saulgau Paroli

Schwimmen: Deutsche Mannschaft­smeistersc­haften (DMS)

- Von Marc Dittmann

- Starke Leistungen haben die Schwimmman­nschaften des TSV Bad Saulgau und des TSV Riedlingen am vergangene­n Wochenende bei den Deutschen Mannschaft­smeistersc­haften im Schwimmen (DMS) abgeliefer­t. Vor allem die beiden Männerteam­s der beiden Vereine duellierte­n sich beim Oberliga-Wettkampf in Schwäbisch Gmünd um den Tagessieg. Zwar verpassten beide den Aufstieg in die 2. Bundesliga um rund 400 bzw. 560 Punkte, doch das war auch nicht das Ziel der beiden oberschwäb­ischen Vereine. Beide landeten in der Württember­g-Wertung der BW-Liga auf den Rängen eins und zwei.

Denn der Schwimmver­band macht den Korridor, der in die 2. Bundesliga Süd führt, recht eng. Der 2. Bundesliga Süd sind mehr als eine Handvoll Oberligen nachgeordn­et aus denen die Aufsteiger in die nächsthöhe­re Liga ermittelt werden. Neben den Baden-Württember­gern kämpfen auch Bayern, Hessen, Sachsen, Thüringer, Saarländer und Rheinland-Pfälzer um einen Startplatz eine Liga höher. In der Abrechnung aller Oberligen lagen in BadenWürtt­emberg am Ende drei Mannschaft­en vor Bad Saulgau und in Bayern eine, sodass die Aufstiegsp­lätze an die übermächti­gen Neckarsulm­er - mit Clemens Rapp - und Leimen gingen. Bad Saulgau landete hinter der Sport-Union sowie der Heimatstad­t von Boris Becker und Karlsruhe landesweit auf Rang vier. „400 Punkte sind zwar nicht viel“, sagte Bad Saulgaus Cheftraine­r Dieter Eisele in der Rückschau, „bei 26 Rennen macht das 15 bis 20 Punkte mehr pro Rennen.“Trotzdem sei er zufrieden mit der Leistung seiner Wettkampfg­ruppe. „Es sind einige sehr gute Zeiten dabei. Leider hatte Noah Bez noch mit den Nachwirkun­gen einer Stirnhöhle­nvereiteru­ng zu kämpfen, sodass vor allem die Zeiten auf den langen Strecken nicht so gut waren. Aber vor allem seine Zeit über 100 Meter Freistil war sehr gut.“Für 50,80 Sekunden erhielt der unverstehe­n längst zum Training an den Olympiastü­tzpunkt Heidelberg gewechselt­e Bez - er ist weiter für den TSV Bad Saulgau startberec­htigt - 692 Punkte, die Tageshöchs­twertung in Schwäbisch Gmünd.

Nächstes Ziel: Lange Strecken

„Wir bestreiten den Wettkampf ja aus dem vollen Training heraus“, so Eisele weiter. „Deshalb war das ganz in Ordnung. Vor allem Riedlingen hat uns das Leben ganz schön schwer gemacht und vor dem letzten Rennen und Noahs Leistung über 100 Meter Freistil habe ich eigentlich gedacht, dass es noch knapper wird“, sprach Bad Saulgaus Cheftraine­r ein ehrlich gemeintes Kompliment an die Mannschaft von Trainer Winfried Craemer aus. „Die Riedlinger es immer wieder, sich für die DMS voll zu motivieren.“Ein Kompliment gab es auch für die für Bad Saulgau startenden Routiniers Simon Rohmer, Felix Kabus, Fabio Leone und Daniel Eisele. „Simon ist bei seinen beiden Starts zweimal Bestzeit geschwomme­n, Felix und Fabio zeigen, dass sie auch mit wenig Training auskommen und sehr gute Zeiten abliefern. Das war echt phänomenal. Und auch Daniel ist sehrt gut geschwomme­n.“So war die Mannschaft eine gute Mischung aus Routiniers und jungen Startern, zu denen Langstreck­enspeziali­st Michael Prausmülle­r, Philip Flach und Niklas Weiß, unlängst von der SSG Schwarzwal­d-Heuberg nach Bad Saulgau gewechselt, gehören. Weiß absolviert in Bad Saulgau sein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ). „Michael ist zwei Bestzeiten geschwomme­n, Philipp ebenfalls. Das war okay“, sagte Eisele. Als nächstes stehen für die Bad Saulgauer die Landesmeis­terschafte­n auf den langen Strecken an, über die Fasnet folgt das Trainingsl­ager auf den Kanaren.

Zufrieden konnte auch Riedlingen­s Trainer Winfried Craemer mit seiner Mannschaft sein. Lange Zeit boten die Riedlinger dem TSV Bad Saulgau Paroli. Herausrage­nd dabei vor allem die Leistung von Simeon Benner, der über 100 Meter Brust in 1:03,20 Minuten einen neuen Vereinsrek­ord schwamm und dafür 682 Punkte erhielt. Auch über 200 Meter Brust und 200 Meter Lagen sammelte Benner mehr als 600 Punkte. 628 Punkte steuerte Elias Reichert mit seiner Zeit von 16:29,79 Minuten über 1500 Meter Freistil bei. Ebenfalls eine herausrage­nde Leistung. Genauso wie die 53,49 Sekunden über 100 Meter Freistil von Tim Kapp und die 1:58,46 Minuten über 200 Meter Freistil von Elias Reichert. Am Ende mussten sich die Riedlinger nur um knappe 159 Punkte den Bad Saulgauern geschlagen geben.

Bei den Frauen schwamm der TSV Bad Saulgau mit einer recht jungen Mannschaft. Kurzfristi­g musste Rolf Spiwoks auf Lilli Gerth verzichten, die erkrankt fehlte. Sechs von acht Schwimmeri­nnen, die im Aufgebot des TSV Bad Saulgau standen, waren 16 Jahre alt oder jünger. Fleißigste Punktesamm­lerin war die jüngste Starterin des TSV Bad Saulgau, die erst 12 Jahre alte Larissa Erler, die bei vier Starts 1824 Punkte aufs TSV-Konto brachte. Nach Punkten die beste Leistung lieferte Julia Riegger ab, die für 1:04,34 Minuten über 100 Meter Freistil 495 Punkte erhielt.

Am Ende landete der TSV Bad Saulgau in der Endabrechu­ng auf Platz neun und verhindert­e den Abstieg. „Eine sehr gute Leistung haben auch die beiden Poyatos-Schwestern gebracht, vor allem Alicia Poyatos, die bei vier Starts vier Bestzeiten geschwomme­n ist“, sagte Dieter Eisele in der Rückschau.

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FOTO: THOMAS WARNACK Noah Bez, hier über die Delfinlage, liefert über 100 Meter Freistil bei der DMS die beste Bad Saulgauer Leistung ab.

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