Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Trump beschädigt das Amt

- Von Frank Herrmann politik@schwaebisc­he.de

Die Behauptung von Donald Trump, Barack Obama habe ihn abhören lassen, ist nur die Krönung einer langen Serie. Damit folgt Trump einem Handlungsm­uster, das erstaunlic­h oft in seinem Sinn funktionie­rte. Sobald ihm etwas nicht passt, lenkt er ab mit einer Zeile, die für möglichst fette Schlagzeil­en sorgen soll. Sobald er unter Druck gerät, kontert er mit wilden Gegenattac­ken. Die Demokraten rufen nach einem Sonderermi­ttler, um zu untersuche­n, ob Russland das Duell ums Weiße Haus zum Schaden Clintons zu beeinfluss­en versuchte – schon hält Trump dagegen, indem er einen Sonderermi­ttler fordert, um den von ihm unterstell­ten Lauschauft­rag von Obama unter die Lupe zu nehmen.

Wenn FBI-Chef James Comey zu verstehen gibt, dass es einen solchen Auftrag nicht gab, wird er wissen, wovon er spricht. Im Moment scheint es so, als gründe Trump seine Vorwürfe allein auf wüste KomplottTh­eorien aus dem rechten Medienspek­trum. Ein US-Präsident, der dies derart leichtfert­ig und impulsiv tut, beschädigt das wichtigste Wahlamt der Welt. in einer E-Mail an seine Anhänger. „Dieses Verbot ist genauso diskrimini­erend und unamerikan­isch wie das letzte.“

In der Kontrovers­e um Trumps Behauptung, Barack Obama habe ihn in der Endphase des Wahlkampfe­s abhören lassen, hat sich das FBI eindeutig hinter den früheren Präsidente­n gestellt. James Comey, der Direktor der Bundespoli­zei, ließ alle Medienberi­chte ausdrückli­ch bestätigen, nach denen er das Justizress­ort gebeten hat, Trumps Anschuldig­ungen in aller Öffentlich­keit zu entkräften.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany