Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mück scheidet aus dem Kreistag aus
Rückzug aus gesundheitlichen Gründen – Pernice rückt nach
- Der Unlinger Bürgermeister Richard Mück wird auf eigenen Wunsch aus dem Kreisrat ausscheiden – aus gesundheitlichen Gründen, so Mück. Für ihn wird Dr. Hartmut Pernice in den Kreistag nachrücken. Pernice hatte bei der Kreistagswahl 2014 für die CDU kandidiert.
Mit Richard Mück verlässt ein langjähriges Kreistagsmitglied dieses Gremium. Er wurde von 1989 für eine Wahlperiode in den Kreistag gewählt. 1998 rückt er für den ausscheidenden Hans-Georg Bosem erneut in den Kreistag ein und gehörte seither dem Gremium ohne Unterbrechung an. Aus eigenem Entschluss wird er sich nun aus diesem verabschieden. Mit Schreiben vom 24. November hat er sein Ausscheiden beantragt.
Dieser Schritt, sein Kreistagsmandat zurückzugeben, sei ihm schwer gefallen, sagt Mück gegenüber der SZ. Er habe lange darüber nachgedacht, ehe er sich zur Entscheidung durchringen konnte. Aber aus gesundheitlichen Gründen sei diese Entscheidung letztlich unumgänglich. „Da ist einiges zusammengekommen“, sagt der Unlinger Bürgermeister, der auch andere Ämter abgeben wird. So war Mück bislang auch stellvertretender Delegierter bei der Landkreisversammlung und im Planungsausschuss des Regionalverbands. Sofern die Kreisgremien dem zustimmen, werden ihm dort der Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft und Kreisrat Hans Beck nachfolgen. Aber auch den Vorsitz für den Abwasserzweckverband wird Mück aufgeben. Dieses Amt wird nach derzeitigem Stand der Riedlinger Bürgermeister übernehmen.
Er wolle sich mit diesen Schritten auch Freiräume für seine Aufgabe als Bürgermeister schaffen, sagt Mück, der vergangenes Jahr sein 30-jähriges Dienstjubiläum als Bürgermeister feierte. Er gehe trotzdem eher mit einem weinenden Auge.
Im Kreistag war Mück jahrelang Mitglied im Verwaltungs- und Finanzausschuss. Erst in der aktuellen Periode ist er zu Gunsten von Marcus Schafft in den Umwelt- und Technikausschuss gewechselt. Herausragendes Thema in der über 20jährigen Kreisratstätigkeit waren für ihn natürlich der Kampf für die Umgehungsstraße in Unlingen, aber auch die Abfallwirtschaft – inklusive der Müllumladestation in Unlingen – hat er intensiv begleitet.
Mit Richard Mück verlässt ein Kommunalpolitiker mit viel Wissen und Hintergrundinformationen den Kreistag. Es geht der erfahrenste noch aktive Bürgermeister des westlichen Landkreises. Für ihn rückt der Riedlinger Gemeinderat Dr. Hartmut Pernice nach. Allerdings ist Pernice in Riedlingen auf dem Ticket der WiR-Liste in den Rat eingezogen, im Kreistag hatte er für die CDU kandidiert und wird nun in der CDU-Fraktion die Raumschafts-Interessen vertreten. Doch in dieser Konstellation sieht Pernice kein Problem. Die WiR sei im Kreis ja gar nicht angetreten, so Pernice. Zudem stehe ja „das Kreiswohl im Vordergrund und weniger die Interessenpolitik“, so Pernice.
Gesundheitsversorgung im Fokus
Die Interessenschwerpunkte des ehemaligen Riedlinger Chefarzts liegen vornehmlich bei zwei Themen: Zum einen in der Gesundheitspolitik und der Entwicklung der medizinischen Versorgung im Kreis. Die aktuelle Entwicklung zum Riedlinger Gesundheitszentrum hat der ehemalige Vorsitzende der Bürgerinitiative zum Erhalt der Riedlinger Klinik aufmerksam verfolgt. Aber unabhängig davon, was bei den Gesprächen im Sozialministerium als Ergebnis präsentiert wird, zeigt er sich überzeugt, dass die Gesundheitsversorgung in der Raumschaft auch längerfristig Thema sein wird. Dementsprechend soll er im Klinik-Ausschuss sowie im Ausschuss Soziales und Gesundheit Mitglied werden. Zum anderen liegt sein Interesse auch in der Flüchtlingspolitik. Auch auf diesem Feld engagiert er sich ehrenamtlich. Alle weiteren Themen will er auf sich zukommen lassen.
Sofern es bis dahin keine formellen Einwände dagegen gibt, könnte Pernice an der Kreistagssitzung am 22. März verpflichtet werden.