Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Storchengeklapper statt Sirenengeheul
Auf dem Erisdorfer Rathaus findet der Storch nun ein komfortables Nest vor
(sz) - Auf dem ehemaligen Sirenenmasten des Erisdorfer Rathauses thront seit Samstag ein komfortables Storchennest. Mithilfe der Riedlinger Drehleiter wurde die Sirene demontiert und das Nest angebracht.
Nachdem ein Storch schon im vergangenen Jahr ein kleineres Nest auf dem Kamin des Rathauses gebaut hatte, entschied sich der Ortschaftsrat nun, dem König der oberschwäbischen Lüfte eine größere und solidere Behausung zur Verfügung zu stellen. Da die Alarmierung der Feuerwehr schon lange nicht mehr über die früher übliche Sirene erfolgt und diese nun nutzlos auf dem Rathausdach stand, lag es nahe, den vorhandenen Masten als Grundbefestigung eines Storchennests zu verwenden.
Ortsvorsteher Klaus Binder und Ortschaftsrat Peter Binder bauten einen stabilen runden Metallrahmen mit entsprechender Aufnahmehülse für den Sirenenmasten. Dieser Rahmen wurde mit wasserdurchlässigen Holzbrettern belegt und mit Weide als Kranz umflochten.
Bei bestem Vorfrühlingswetter rückte die Riedlinger Drehleiter an und einige wagemutige Herren aus Ortschaftsrat und Dorfgemeinschaft kletterten auf das Dach des Rathauses, um die Sirene abzubauen und das Nest zu installieren. Das vom Storch selbst gebaute Nest auf dem Kamin wurde entfernt und ins neue Nest gelegt, denn er soll sich möglichst schnell an die neue Unterkunft gewöhnen. In den vergangenen Tagen wurde er in Erisdorf auch schon gesehen und sein Geklapper gehört.
Nun hoffen die Erisdorfer, dass der Storch das neue Nest gut annehmen wird. Denn auf dem Kamin wird eine Kamera installiert, die die Vorgänge im Nest aufzeichnet und diese in den Kindergarten im Erdgeschoss des Rathauses überträgt.