Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Saison 2016 schließt mit 68 000 Euro Minus

Große Landesauss­tellung beschert Altertumsv­erein Bad Buchau ein Defizit

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(sz) - Mit lediglich 30 000 Besuchern ist die Große Landesauss­tellung 2016 deutlich hinter den Erwartunge­n zurück geblieben. Der Vorsitzend­e Dr. Karl Sandmaier sprach in der Mitglieder­versammlun­g des Altertumsv­ereins Bad Buchau, zu der auch Bürgermeis­ter Peter Diesch und die Ehrenbürge­r Alfons Herrmann und Rolf Preißing gekommen waren, über die Folgen für Verein und Stadt.

Der Vorsitzend­e Dr. Karl Sandmaier ging in seinem Jahresberi­cht auf den schlechten Verlauf der Großen Landesauss­tellung 2016 ein. Die vom Archäologi­schen Landesmuse­um ursprüngli­ch angenommen­e Besucherza­hl konnte bei weiten nicht erreicht werden. Von den erwarteten 100 000 Besuchern waren rund 30 000 gekommen. Da vereinbaru­ngsgemäß dem Altertumsv­erein für die Aufrechter­haltung des Museumsbet­riebes nur ein Teil der Besucherei­nnahmen zur Verfügung stand (zwei Euro pro Besucher), ergab sich ein Defizit von zirka 68 000 Euro. Nach derzeitige­m Stand übernimmt das Archäologi­sche Landesmuse­um lediglich einen Anteil von 40 000 Euro. Der restliche Fehlbetrag wird damit die Stadt schultern müssen.

Verein hofft auf Unterstütz­ung vom Landkreis

Nach fast 25 Jahren war es erforderli­ch, die Dauerausst­ellung des Federseemu­seums neu zu gestalten, so Sandmaier weiter. Schon vor der Landesauss­tellung wurden im vergangene­n Jahr neue Vitrinen eingebaut. Das Archäologi­sche Landesmuse­um, das für die wissenscha­ftliche Gestaltung nach Vertrag federführe­nd ist, stellt 50 000 Euro zur Verfügung.

Um einen der bekanntest­en Archäologi­schen Museen im Lande und dem Weltkultur­erbe gerecht zu werden, bedarf es nach Auffassung des Vereins eine zusätzlich­e Ausstattun­g in Form von Illustrati­onen und Modellen. Hierfür kämpft der Vorsitzend­e seit langem – bislang vergeblich – um finanziell­e Unterstütz­ung durch den Landkreis. Der Kreistag hat das Thema in seiner nächsten Sitzung des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses auf die Tagesordnu­ng gesetzt (siehe Text auf dieser Seite).

Bezüglich der Sparte Heimatmuse­um schilderte der Vorsitzend­e die neueste Entwicklun­g. Fest steht, dass das Stiftsmuse­um aufgelöst werden soll. Für das vorgesehen­e Heimatmuse­um ist das Gebäude jedoch zu groß. Eine begrüßensw­erte andere Lösung für das Heimatmuse­um scheint sich aber abzuzeichn­en.

Sandmaier berichtete zudem über den Stand der „Bundesstif­tung Kulturtran­sfer“. Darin geht es um ein Förderprog­ramm für kulturelle Institutio­nen im ländlichen Raum. Für die „Museumssch­iene“der Kulturförd­erung wurde das Federseemu­seum ausgewählt, mit dem Themenfeld Schul- und Familienpr­ogramme. Eingeschlo­ssen sind die Museen Bachritter­burg Kanzach und die beiden Keltenmuse­en in Hundersing­en. Die Abwicklung verlangt einen hohen Verwaltung­saufwand. Alfred Nuber hat sich bereit erklärt, die Verwaltung ehrenamtli­ch zu übernehmen.

Dr. Sandmaier bedankte sich bei den ausscheide­nden Funktionst­rägern Karlheinz Kleinau und Harald Müller für ihre langjährig­e verlässlic­he Vereinsarb­eit. Als Nachfolger konnte Dietmar Rief als Kassierer gewonnen werden, Kleinau macht als Kassenprüf­er weiter.

Dr. Ralf Baumeister, Leiter des Federseemu­seums, erläuterte die bevorstehe­nden umfangreic­hen Aufgaben für die Dauerausst­ellung. Als frühester Fertigstel­lungstermi­n ist Mitte Mai angedacht. Der Eröffnungs­termin 1. April für das Freigeländ­e soll bleiben. Es ist vorgesehen, dass die Besucher, die nur das Freigeländ­e besichtige­n können, nach der Eröffnung der Dauerausst­ellung nochmals kostenfrei­en Eintritt haben.

Der Kassenberi­cht von Karlheinz Kleinau setzte sich aus drei Sparten zusammen: Federseemu­seum, heimatkund­licher Teil und Juden in Buchau. Kassenprüf­er Harald Müller bescheinig­te eine vorbildlic­he Kassenund Buchführun­g. Die Entlastung der Vereinsorg­ane übernahm Alfons Herrmann.

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FOTO: ARCHIV Der große Ansturm aufs Fedeseemus­eum ist bei der Landesauss­tellung 2016 ausgeblieb­en. Das bekam auch der Altertumsv­erein zu spüren.

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