Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das Wasserrad soll sich wieder drehen
Leader-Aktionsgruppe unterstützt Projekt in Bingen – Förderverein möchte Eigenleistung bringen
- Die Restaurierung des historischen Wasserrads an der Lauchertstraße in Bingen ist einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Die Leader-Aktionsgruppe Oberschwaben hält seinen Erhalt für förderungswürdig und stellt einen entsprechenden Zuschuss in Aussicht. Dieser muss zwar noch offiziell genehmigt werden, das allerdings gilt als Formsache.
Unter dem Vorsitz von Tillo Brükner hat sich im vergangenen November der Förderverein Heimatpflege Bingen gegründet. Vorausgegangen war ein Treffen am Wasserrad. „Damals haben sich zwölf Männer zu Eigenleistungen bereiterklärt“, sagt Brükner. Der Rückhalt in der Bevölkerung sei allgemein groß: „Viele Bürger wollen das Wasserrad erhalten. Als es mit dem Abriss des Brauereigebäudes überhaupt erst richtig sichtbar wurde, war das für viele ein Aha-Erlebnis.“
Zu tun gibt es einiges: Die Holzkonstruktion ist vielfach morsch, das Rad selbst ist verrostet. Notwendig wären außerdem Maurerarbeiten am Fundament, um das Wasserrad künftig wieder auf stabile Füße zu stellen. Die Kosten für eine Komplettsanierung hat ein Fachbetrieb auf 35 000 Euro geschätzt. „Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben mit 10 000 Euro“, sagt Bürgermeister Jochen Fetzer. Hinzu komme der Zuschuss von Leader, „da sind knapp 15 000 Euro möglich“. Den Rest möchte der Förderverein über Spenden und Eigenleistungen aufbringen.
Nach allen Seiten sichtbar
Los geht es laut Brükner aber erst, wenn die Anträge endgültig bewilligt sind. Ziel ist, dass sich das Wasserrad wieder dreht. Anders als in der Vergangenheit soll es außerdem von allen Seiten sichtbar sein – jahrzehntelang war es in einem Bretterverschlag versteckt. Wie eine etwaige Dachkonstruktion aussehen könnte, ist noch offen. „Die Details müssen noch besprochen werden“, sagt Brükner. Er träumt davon, dass das derzeit leerstehende Café Schneider einen neuen Pächter findet. „Ein restauriertes Wasserrad wäre für eine Außengastronomie eine attraktive Nachbarschaft.“Geplant sei auch eine Bank mit Blick auf das Denkmal der Technikgeschichte.