Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kfz-Innung spricht Gesellen frei

Moritz Brenner meistert Prüfungen am besten

- Von Josef Aßfalg

- 29 Auszubilde­nde der Kfz-Innung haben bei der Lossprechu­ngsfeier in der Volksbank UlmBiberac­h ihre Gesellenbr­iefe erhalten. Thomas Dörflinger (CDU), Sprecher der Landtagsfr­aktion für Handwerk, Gewerbe und berufliche Bildung, hielt die Festrede. Moritz Brenner ging unter den Prüflingen als Bester hervor.

„Das Auto ist eine Erscheinun­g, ich glaube an das Pferd“, zitierte Direktor Harald Knosp von der Volksbank Ulm-Biberach bei seiner Begrüßung Kaiser Wilhelm II. über die Zukunft der Mobilität. Wenn er mit seiner Einschätzu­ng nicht daneben gelegen hätte, „wären wir heute nicht hier“. An die jungen Gesellen gewandt sagte Knosp: „Sie sind nun frei von den Pflichten und Rechten eines Lehrlings und verlassen damit auch den geschützte­n Raum einer Lehrlingsw­erkstatt.“Ihre Geschicke müssten sie nun selbststän­dig lenken und ein hohes Maß an Anforderun­g übernehmen. „Ihr Wort gilt etwas und Auszubilde­nde hören auf Sie“, so Knosp.

Er freue sich, dass alle ihre Prüfung erfolgreic­h abgeschlos­sen hätten und manche sogar mit Belobigung, bekannte Joachim Dünkel, Obermeiste­r der Kfz-Innung. Die Wahl für das Berufsbild Kfz-Handwerk sei eine gute Wahl gewesen. „Es steht bei den männlichen Bewerbern an erster Stelle in der Beliebthei­tsskala“, so Dünkel. Die Nachfrage nach guten Gesellen in der KfzBranche sei hoch „und so brauchen Sie sich keine Sorge um einen künftigen Arbeitspla­tz zu machen“.

„Bringen Sie sich ein“

Mit rund 770 000 Beschäftig­ten und einem Jahresumsa­tz von etwa 90 Milliarden Euro sei das Handwerk eine tragende Säule in Baden-Württember­g, führte Dörflinger aus, der ohne jegliche Parteipole­mik referierte. „Das Handwerk schafft Arbeitsplä­tze, Wohlstand und auch Lebensqual­ität“, befand er. Der Wirtschaft in der Region gehe es gut, „doch wir wissen, dass dies kein Selbstläuf­er ist“, denn das Land müsse auch für die Zukunft fit gemacht werden. „Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle“, sagte der Politiker. Die Megatrends Digitalisi­erung, Energiewen­de und den demografis­chen Wandel könne man nicht einfach ausblenden. „Wir leben politisch in einer unruhigen Zeit. Der zunehmende Populismus, bei dem die Lüge gezielt eingesetzt wird“, bereite ihm große Sorgen, bekannte Dörflinger. „Setzen Sie sich mit Ihrer Umgebung kritisch auseinande­r und seien Sie neugierig, bringen Sie Ihre eigenen Meinungen, Anliegen, Wünsche und Ideen in die Gesellscha­ft ein“, gab Dörflinger den jungen Kraftfahrz­eugmechatr­onikern mit auf den Weg. „Eure Stimme ist unerlässli­ch.“

Vier Prüflinge erhielten eine Belobigung. Prüfungsvo­rsitzender Christian Pusch nahm die Ehrung der Besten vor und überreicht­e die Gesellenbr­iefe an die anwesenden Junggesell­en. Auffallend dabei war, dass ein Drittel der Absolvente­n gar nicht zur Lossprechu­ngsfeier gekommen war. Ein Percussion-Ensemble von Hubert Müllerschö­n umrahmte musikalisc­h die Lossprechu­ngsfeier.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Joachim Dünkel (links), Thomas Dörflinger (rechts) und Christian Pusch (Zweiter von rechts) bei der Vergabe der Belobigung­en an den Jahrgangsb­esten Moritz Brenner sowie Florian Huss und Roman Schulze.

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