Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Angehörige hoffen auf Zeitzeugen

US-Pilot Konstantin Vogel stürzte im Zweiten Weltkrieg bei Dieterskir­ch ab

- Von Carmen Bogenriede­r-Kramer

- Am 18. März 1944 stürzte ein US-Jagdflugze­ug in der Nähe von Dieterskir­ch ab. Der Pilot Konstantin Vogel konnte sich zunächst mit dem Fallschirm aus der brennenden Maschine retten. Doch dann geschah das Unfassbare: Der Fallschirm öffnete sich nicht und der Pilot schlug auf einem Acker ein. Einige junge Burschen waren damals vor Ort.

„Den Anblick des toten Piloten, mit den Füßen und Unterschen­keln im Ackerboden steckend, werde ich wohl nie vergessen“, sagte einer der damaligen Augenzeuge­n, der mittlerwei­le aber nicht mehr lebt. Deshalb sucht Stefan Rasser aus Biberach im Namen der Familie Vogel weitere Zeitzeugen, die entweder vom Absturz 1944 oder von der Bergung des Flugzeugs 1993 berichten können.

Rasser hatte schon vor drei Jahren Kontakt zur Familie des abgestürzt­en Piloten aufgenomme­n und möchte diese nun mit Zeitzeugen zusammenbr­ingen. „Die Angehörige­n des getöteten Piloten würden sich bestimmt über Fotos, Wrackteile oder ein Überbleibs­el des Fallschirm­es freuen“, meint er und hofft auch in diesem Zusammenha­ng auf die Unterstütz­ung der Bevölkerun­g rund um Dieterskir­ch. Gerade Fallschirm­seide sei früher bei den Damen sehr beliebt gewesen. Deshalb könne es durchaus sein, dass ein Stück des Fallschirm­s bei Omas alten Sachen zu finden sei.

Pakete zum Dank für Begräbnis

Stefan Rasser berichtet vom bevorstehe­nden Besuch der Familie Vogel aus Amerika und weiß, dass die Familie Vogel in den 1970er-Jahren bereits Kontakt zu Familien in Dietershau­sen hatte: „Damals hat die Familie des Piloten Pakete mit Geschenken geschickt.“Dies sei aus Dankbarkei­t geschehen, weil der Pilot zunächst ehrenvoll begraben worden sei. Erst später habe man den Leichnam in die USA überführt.

„Die Familie Vogel beabsichti­gt, am 27. Mai die Absturzste­lle und den Friedhof zu besuchen“, sagt Stefan Rasser. Bis dahin möchte er auch klären, ob der Pilot in Dietershau­sen oder Dieterskir­ch begraben worden war.

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FOTO: PRIVAT Pilot Konstantin Vogel stürzte mit seiner „Sweet Helen“am 18. März 1944 bei Dieterskir­ch ab.

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