Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Feuerwehrgerätehaus wird zum Klassenzimmer
Federseeschüler erleben spannenden Unterricht bei der Bad Buchauer Feuerwehr
BAD BUCHAU - „Mensch, Natur und Kultur“ist eines der Unterrichtsfächer an der Bad Buchauer Federseeschule. Dabei lernen die Schüler auch über das Feuerwehrwesen. Doch wo, wenn nicht im Feuerwehrgerätehaus kann dieses Thema tiefgreifend erörtert und behandelt werden?
Das Thema rund ums Feuer und Feuerwehr haben die rund 40 Schüler der beiden vierten Klassen schon vorab im regulären Unterricht ausgiebig behandelt. Zwei Stunden verbrachten die Viertklässler mit ihren Klassenlehrerinnen Stefanie Sontheimer und Marina Rittelmann zudem bei der Buchauer Wehr, um den Lehrstoff anzugehen. Die aktiven Wehrmänner hatten einiges Wissenswerte vorbereitet. Begann der Unterricht zuerst mit trockener Theorie, wie Aufbau und Struktur der Freiwilligen Feuerwehr im Allgemeinen, folgten ganz konkrete Einblicke. Welche Feuerwehrfahrzeuge rücken bei welchem Einsatz aus? Und warum sind manchmal ganz viele Fahrzeuge unterwegs? Diese und weitere Fragen beantworteten die Feuerwehrleute den wissbegierigen Schülern bereitwillig.
Wie ein Rauchmelder funktioniert, was zu tun ist, wenn es mal wirklich im Haus brennt und wie man dem vorbeugen kann, waren weitere Themen. Ebenfalls wichtig: Wie wird, wenn doch notwendig, richtig ein Notruf abgesetzt? Und was ist zu tun, bis die Feuerwehr eintrifft? Fragen über Fragen mussten die „Feuerwehrlehrer“beantworten, was sie aber sehr gerne taten. Zeigte dies doch das rege Interesse.
Leicht verständlich erklärten sie etwa den Schülern, warum im Brandfall kein verrauchtes Treppenhaus oder der Aufzug benutzt werden darf. Einige wussten auch schon, dass es in diesem Fall am besten ist, die Türen wieder zu schließen und sich am Fenster irgendwie bemerkbar zu machen und auf die Feuerwehr warten.
Nicht den Helden spielen
Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Helden zu spielen und sich und andere unnötig in Gefahr bringen. Selbst Löschversuche von kleineren Bränden können gefährlich sein und verbrauchen unnötig Zeit, in der die Feuerwehr schon am Brandplatz sein könnte. Immer sei besser, wenn noch möglich, die Wohnung zu verlassen und andere Mitbewohner zu warnen. Keiner brauche zu befürchten, dass eine im Notfall, egal welcher Art, alarmierte Feuerwehr hinterher Vorwürfe mache. Lieber einmal zu viel als auch nur einmal zu spät den Notruf wählen, legten die Feuerwehrleute den Schülern ans Herz.
In der Fahrzeughalle lernten die Kinder dann den Unterschied zwischen einem Löschzug und einem Hilfeleistungszug und lernten auch die vielen Geräte in den Fahrzeugen kennen. Ein reges Frage- und Antwortspiel zwischen den Schülern und „Lehrern“kam auf. Die Fragen zeigten, wie sehr das Thema Feuerwehr die Schüler beschäftigte. Vor dem Gerätehaus konnten sie dann einen Entstehungsbrand mit einem Feuerlöscher bekämpfen.