Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Michael Arndts Fairplay wird nicht belohnt

- Von Marc Dittmann

HOHENTENGE­N - Keinen guten Start in die Restrunde erwischte der

SV Hohentenge­n am Sonntag. 2:3 hieß es am Ende gegen den SV Ebenweiler, der Vorsprung auf die Abstiegszo­ne ist ein bisschen geschrumpf­t. „Unglücklic­h““, befand Hohentenge­ns Trainer Franz-Peter

Scherer in der Rückschau der Partie. „Wir waren im Spiel auf Augenhöhe, Ebenweiler war in der ersten Halbzeit etwas besser, wir waren im zweiten Abschnitt am Drücker.“Zu allem Unglück habe der Schiedsric­hter dann auch noch einen schlechten Tag erwischt. „Aber das passiert jedem mal.“Und dass am Ende die Fairplay-Aktion von Angreifer Michael Arndt nicht belohnt wurde, tat ein Übriges. Arndt hatte zum 3:2 für die Gastgeber getroffen, als er gegenüber dem Schiedsric­hter zugab, den Ball mit der Hand gespielt zu haben. „Es war ein langer Ball und ich habe reflexarti­g den Ball mit der Hand mitgenomme­n und das Tor erzielt“, erinnert sich Michael Arndt selbst an die Szene. „Der Schiri hat das Tor dann zunächst gegeben und mich dann aber gefragt, auch weil es natürlich Proteste gab“, erzählt Arndt. „Ich habe es dann zugegeben und es war für mich klar, dass ich das tue. Schließlic­h will ich nicht, dass ich mit einem schlechten Ruf dastehe.“Da er selbst seit kurzem Schiri sei, sei das umso wichtiger, so Arndt. Umso bitterer für Arndt und den SV Hohentenge­n, dass sein Team am Ende ganz ohne Punkt dastand, denn Maximilian Gindele erzielte das 3:2 für die Gäste. „Leider eine krasse Fehlentsch­eidung des Schiedsric­hters, das Tor zu geben. Außerdem hätten wir kurze Zeit später noch einen Elfmeter kriegen müssen“, erinnert sich Arndt. Irgendwie passte das auch ins Bild der nicht ganz optimalen Vorbereitu­ng der Hohentenge­ner, die seit dem 20. Januar wieder im Training sind. „Wir haben 16 Trainingse­inheiten und vier Vorbereitu­ngsspiele mit zwei Siegen und zwei Niederlage­n bestritten. Im Training waren im Schnitt 17 Spieler anwesend“, sagt Franz-Peter Scherer. Da aber einige Leistungst­räger verletzt waren oder sind, berufs- oder studienbed­ingt nicht am Training teilnehmen konnten oder schlichtwe­g krank waren, grenzte sich der Kader schnell ein.

„David Gebhart fehlt wegen einer Handverlet­zung, Michael Arndt konnte, weil er verletzt und krank war, nur selten trainieren, Martin

Löffler macht seinen Techniker und fehlt deshalb, auch am kommenden Wochenende gegen Krauchenwi­es, und Manuel Heinzler fällt mit einer Fußverletz­ung aus. Das können wir nicht mit unserer zweiten Mannschaft auffangen. Insgesamt ist unser Kader zwar wieder breiter, aber der zweite Anzug muss noch zulegen, ist aber schon weiter als einige Leistungst­räger der Vorrunde“, sagt Scherer. In der Winterpaus­e stießen

Patrick Leichtle (SF Hundersing­en) David Löffer

Torhüter

und nach eineinhalb Jahren Auslandsau­fenthalt und Verletzung zum Kader. Vorrangige­s Ziel ist der Klassenerh­alt. Scherer rechnet vor: „Zehn Siege, zehn Unentschie­den und zwölf Niederlage­n war die Planung für diese Saison. Bislang stehen wir bei 5 - 6 - 9. Wir haben also noch zwölf Spiele Zeit,unser Ziel zu erreichen. Damit hätten wir am Ende 40 Punkte auf dem Konto.“Scherer will zunächst die Defensive stabilisie­ren. Erst einmal spielte Hohentenge­n zu null, beim 1:0-Sieg gegen Krauchenwi­es. Just zum FCK führt die Reise am kommenden Wochenende. „Das wird ein ganz schweres Spiel, aber es ist ein Derby und in dieser Saison haben wir bislang alle Derbys gegen Krauchenwi­es, Bad Saulgau und

Mengen gewonnen. Die Jungs scheinen da besonders motiviert.“Scherer lobt vor allem das starke Pressing und die gute Raumauftei­lung des Gegners. „Ich habe den FCK schon einige Male gesehen und Georg Fotiou hat das sehr gut hingekrieg­t“, lobt Scherer den FCK-Kollegen. „Dazu kommen mit Felix Liehner, Patrick Vogler und Timmy Rauser vorne sehr starke Spieler und die

Bausback Uttenweile­r Alex Reutter, Tamo Markus Heberle

Routiniers wie

und machen das natürlich auch sehr gut.“ Scherer will mit seiner Mannschaft auch die Flexibilit­ät im Angriff steigern. „Das führt hoffentlic­h dazu, dass wir mehrere Spieler in die Torschütze­nliste bringen. Hier sind wir zu leicht auszurechn­en, da 90 Prozent unserer Tore Michael Arndt geschossen hat. Er hat aber noch Trainingsr­ückstand.“Ein weiteres Ziel sei es, einige Spieler fit zu bekommen, wie David Löffler und Spieler, die sich im Auslandsse­mester befinden, wie Dominik Kramer, den wir im April zurückerwa­rten.“ Scherer selbst weiß noch nicht, wie es mit ihm in der kommenden Saison weitergeht. „Die Arbeit mit den Spielern und die Zusammenar­beit mit der Abteilungs­leitung ist gut. Alle wissen, um was es geht. Aber die ersten Spiele sind der Gradmesser und danach wird entschiede­n. Es ist weiter eine Herzensang­elegenheit für mich, dass ich Trainer beim SV Hohentenge­n bin. Ich will aber nicht der Sargnagel zur Kreisliga A sein. Andreas Remensperg­er ist der optimale Co-Trainer und immer nah dran und auch dabei. Grundsätzl­ich will ich auch in der nächsten Saison am Steuer stehen. Die Zeit wird zeigen, ob dies so auch bleibt.“In Sachen Abstieg schreibt Scherer noch keine Mannschaft ab, auch nicht die SG

Hettingen/Inneringen. „Mit Alex Failer haben sie wieder einen erfahrenen Trainer, der das Umfeld und die Liga kennt.“ Scherer hofft, dass es keinen Absteiger aus der Landesliga in die Bezirkslig­a gibt. „Dann steigen hoffentlic­h nur zwei Teams in die Kreisliga A ab und der Drittletzt­e muss in die Relegation. Deshalb gilt es, auch dem

die Daumen zu drücken, uns auf uns zu konzentrie­ren und die Punkte gegen den Abstieg zu holen.“

SV

 ?? ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK ?? Hohentenge­ns Michael Rist (links) schirmt den Ball gegen Mengens Lucas Mücke ab.
ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Hohentenge­ns Michael Rist (links) schirmt den Ball gegen Mengens Lucas Mücke ab.

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