Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Wenn es konkret wird, wird man bitter enttäuscht“
Zur Diskussion um die Zukunft des Riedlinger Krankenhauses („Hiobsbotschaft aus Stuttgart“, SZ vom 24. Februar, und weitere Artikel) erreichte uns folgender Leserbrief:
Ausgerechnet ein grüner Sozialminister will unser Krankenhaus schließen! Wäre es nicht seine Aufgabe, eine möglichst nahe medizinische Grundversorgung zu erhalten.
Als Grund gibt er an, dass die Schließung notwendig sei, um in Biberach eine große Klinik zu errichten. Laut Oberbürgermeister Zeidler und Landrat Schmid wird das von Biberacher Seite gar nicht gefordert.
Dann werden finanzielle Gründe angeführt. Muss es denn sein, dass mit alten und kranken Menschen Gewinne erwirtschaftet werden? Der Kapitalismus kennt anscheinend keine Grenzen. Die großen Flüchtlingsströme haben bestimmt hohe Kosten verursacht, aber plötzlich war Geld genug vorhanden. Ober wenn man an die oft überzogenen Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen denkt – nach oben keine Grenzen. Da müsste es doch möglich sein, die Krankenhausfinanzierung zur verbessern, damit auch kleinere Kliniken erhalten werden können.
In letzter Zeit hört man öfters die Parolen, dass der ländliche Raum gestärkt werden soll. Wenn es dann konkret wird, wird man dann bitter enttäuscht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Zahl der Nichtwähler oder Protestwähler so hoch ist. Leider ist von Ministerpräsident Kretschmann bei seinem Besuch in Riedlingen kein Wort der Unterstützung gefallen. Hubert Ege, Dietelhofen