Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Berlin sponsert die Freibad-Sanierung
Sigmaringen bekommt einen überraschenden Zuschuss in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro
- Überraschende Nachricht aus Berlin: Die Stadt Sigmaringen erhält für die Sanierung des Freibads einen Zuschuss in Höhe von 2,475 Millionen Euro. Wie die Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß (CDU) und Martin Gerster (SPD) mitteilen, hat der Haushaltsausschuss des Bundestags am Mittwoch die Aufnahme Sigmaringens in das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur“beschlossen. Der Bund übernimmt 45 Prozent der Baukosten. Bislang ging die Stadt davon aus, dass sie die Sanierung ohne Unterstützung stemmen muss.
Das Projekt konnte sich gegenüber nahezu 1000 Projekten durchsetzen. „Das war ein zähes Ringen, doch unser Einsatz hat sich gelohnt“, sagt Thomas Bareiß. Sein SPD-Abgeordnetenkollege Martin Gerster aus Biberach, der dem Haushaltsausschuss angehört, klang ähnlich euphorisch: „Dass wir Sigmaringen in das Programm reinbekommen haben, ist der Hammer.“
In ihren bisherigen Planungen ging die Stadt Sigmaringen davon aus, dass sie die rund 5,5 Millionen Euro teure Sanierung des Freibads ohne Unterstützung schultern muss. Ursprünglich sollten die Stadtwerke 4,5 Millionen Euro stemmen, die Stadt hätte sich mit einer Kapitaleinlage in Höhe von einer Million Euro an den Kosten beteiligt. Der Leiter der Stadtwerke, Bernt Aßfalg, sprach von einer „sehr erfreulichen Nachricht, die der Stadt völlig neue Perspektiven gibt“.
Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr den Grundsatzbeschluss zur Sanierung gefasst. Gleichzeitig wurde die Entscheidung über die Zukunft der Hallenbäder vertagt. Nach derzeitigem Zeitplan soll der Gemeinderat im Frühjahr 2019 entscheiden, ob die bestehenden Lehrschwimmbecken saniert werden oder ein neues Hallenbad gebaut wird. Auf die Frage, was der Zuschuss für diesen Zeitplan bedeutet, sagte Werkleiter Aßfalg: „Momentan noch gar nichts.“
Im zweiten Anlauf geschafft
Die Stadt hatte bereits im vergangenen Jahr versucht, in das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur“zu kommen. Im zweiten Anlauf hat sie es nun geschafft. Das Programm hatte im vergangenen Jahr eine hohe Nachfrage erfahren und war mit nahezu 1000 Anträgen überzeichnet. Davon konnten nur 56 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 140 Millionen Euro gefördert werden. Für das Jahr 2017 wurde das Programm, aufgrund der hohen Nachfrage, um 100 Millionen Euro aufgestockt. Deshalb konnten 48 weitere Projekte zum Zug kommen, darunter auch das sanierungsbedürftige Freibad in Sigmaringen. Nach Angaben von Thomas Bareiß ist Sigmaringen das einzige Projekt, das es im Gebiet des Regierungsbezirks Tübingen in das Programm geschafft hat. Laut bisheriger Planung soll die Technik des 1967 erbauten Freibads vollständig erneuert werden. Außerdem sollen die Becken mit Edelstahl verkleidet und der Kinderbereich aufgewertet werden. Noch unklar ist, wann die Arbeiten beginnen. Die Stadt sucht derzeit über eine europaweite Ausschreibung nach einem Planer. Werkleiter Aßfalg favorisiert einen Baubeginn im Spätsommer kommenden Jahres. So müsste die Saison 2018 nicht ganz ausfallen, und das Freibad könnte im Frühsommer 2019 wieder eröffnet werden.