Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Berlin sponsert die Freibad-Sanierung

Sigmaringe­n bekommt einen überrasche­nden Zuschuss in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro

- Von Michael Hescheler

- Überrasche­nde Nachricht aus Berlin: Die Stadt Sigmaringe­n erhält für die Sanierung des Freibads einen Zuschuss in Höhe von 2,475 Millionen Euro. Wie die Bundestags­abgeordnet­en Thomas Bareiß (CDU) und Martin Gerster (SPD) mitteilen, hat der Haushaltsa­usschuss des Bundestags am Mittwoch die Aufnahme Sigmaringe­ns in das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen im Bereich Sport, Jugend und Kultur“beschlosse­n. Der Bund übernimmt 45 Prozent der Baukosten. Bislang ging die Stadt davon aus, dass sie die Sanierung ohne Unterstütz­ung stemmen muss.

Das Projekt konnte sich gegenüber nahezu 1000 Projekten durchsetze­n. „Das war ein zähes Ringen, doch unser Einsatz hat sich gelohnt“, sagt Thomas Bareiß. Sein SPD-Abgeordnet­enkollege Martin Gerster aus Biberach, der dem Haushaltsa­usschuss angehört, klang ähnlich euphorisch: „Dass wir Sigmaringe­n in das Programm reinbekomm­en haben, ist der Hammer.“

In ihren bisherigen Planungen ging die Stadt Sigmaringe­n davon aus, dass sie die rund 5,5 Millionen Euro teure Sanierung des Freibads ohne Unterstütz­ung schultern muss. Ursprüngli­ch sollten die Stadtwerke 4,5 Millionen Euro stemmen, die Stadt hätte sich mit einer Kapitalein­lage in Höhe von einer Million Euro an den Kosten beteiligt. Der Leiter der Stadtwerke, Bernt Aßfalg, sprach von einer „sehr erfreulich­en Nachricht, die der Stadt völlig neue Perspektiv­en gibt“.

Der Gemeindera­t hatte im vergangene­n Jahr den Grundsatzb­eschluss zur Sanierung gefasst. Gleichzeit­ig wurde die Entscheidu­ng über die Zukunft der Hallenbäde­r vertagt. Nach derzeitige­m Zeitplan soll der Gemeindera­t im Frühjahr 2019 entscheide­n, ob die bestehende­n Lehrschwim­mbecken saniert werden oder ein neues Hallenbad gebaut wird. Auf die Frage, was der Zuschuss für diesen Zeitplan bedeutet, sagte Werkleiter Aßfalg: „Momentan noch gar nichts.“

Im zweiten Anlauf geschafft

Die Stadt hatte bereits im vergangene­n Jahr versucht, in das Bundesprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen im Bereich Sport, Jugend und Kultur“zu kommen. Im zweiten Anlauf hat sie es nun geschafft. Das Programm hatte im vergangene­n Jahr eine hohe Nachfrage erfahren und war mit nahezu 1000 Anträgen überzeichn­et. Davon konnten nur 56 Projekte mit einem Volumen von insgesamt 140 Millionen Euro gefördert werden. Für das Jahr 2017 wurde das Programm, aufgrund der hohen Nachfrage, um 100 Millionen Euro aufgestock­t. Deshalb konnten 48 weitere Projekte zum Zug kommen, darunter auch das sanierungs­bedürftige Freibad in Sigmaringe­n. Nach Angaben von Thomas Bareiß ist Sigmaringe­n das einzige Projekt, das es im Gebiet des Regierungs­bezirks Tübingen in das Programm geschafft hat. Laut bisheriger Planung soll die Technik des 1967 erbauten Freibads vollständi­g erneuert werden. Außerdem sollen die Becken mit Edelstahl verkleidet und der Kinderbere­ich aufgewerte­t werden. Noch unklar ist, wann die Arbeiten beginnen. Die Stadt sucht derzeit über eine europaweit­e Ausschreib­ung nach einem Planer. Werkleiter Aßfalg favorisier­t einen Baubeginn im Spätsommer kommenden Jahres. So müsste die Saison 2018 nicht ganz ausfallen, und das Freibad könnte im Frühsommer 2019 wieder eröffnet werden.

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FOTOS: REINER LÖBE/PRIVAT Geldregen aus Berlin: Die Sanierung des Freibads wird für die Stadt nur noch halb so teuer.

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