Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

141 Schüler lassen sich typisieren

Lions-Club Biberach startet große Typisierun­gsaktion am Kreisberuf­sschulzent­rum

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(gem) - 141 Schüler des Biberacher Kreisberuf­sschulzent­rums (BSZ) haben am Mittwoch an einer Typisierun­gsaktion für potenziell­e Stammzelle­nspender teilgenomm­en. Organisier­t hatte diese der LionsClub Biberach.

Seit 100 Jahren gibt es weltweit Lions-Clubs. Dieses Jubiläum nehmen die Clubs zum Anlass, um besondere Servicezie­le zu verfolgen. Einer der Schwerpunk­te ist dabei das Thema Gesundheit. Im hiesigen Lions-Distrikt, der in etwa den Osten BadenWürtt­embergs umfasst, liegt ein Fokus auf der Stammzelle­ntypisieru­ng und der damit verbundene­n Hilfe für Leukämiekr­anke. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, zum Jubiläum 100 Mal 100 Typisierun­gen, insgesamt also 10 000, zu erreichen“, sagt Andreas Raschig vom Lions-Club Biberach. Er wird im Sommer als Governor die Leitung des Lions-Distrikts übernehmen. „Ob wir das schaffen, weiß ich nicht“, so Raschig, „wenn es 3000 werden, wäre das schon sehr gut.“

Am Biberacher BSZ sind am Mittwoch schon mal 141 Typisierun­gen hinzugekom­men. Eingebunde­n war die Aktion in die Blutspende, die es am BSZ in der Turnhalle einmal jährlich gibt. Demzufolge hatten die Schüler auch die Wahl, ob sie zur Typisierun­g eine kleine Menge Blut oder eine Speichelpr­obe abgeben. Das Blut wurde bei der Blutspende von Mitarbeite­rn des DRK entnommen, die Entnahme der Speichelpr­obe hatte der Lions-Club zusammen mit der Deutschen Stammzells­penderdate­i (DSSD) organisier­t, unterstütz­t von Peggy Kaim-Quasem, zuständig für den Schulsanit­ätsdienst an der Matthias-Erzberger-Schule.

Die Daten der Schüler erfassten mit Dr. Rolf Segiet und Professor Egon Lanz zwei Lions-Mitglieder und Chefärzte im Ruhestand. Danach erhielten die Schüler jeweils ein großes Wattestäbc­hen samt Auffangröh­rchen. Durch zahnputzar­tige Bewegungen wurde der Speichel in dem Röhrchen gesammelt, der nun im Labor untersucht wird. Daraus entsteht der Eintrag in der Stammzelle­nspenderda­tei. Passen die Merkmale einer typisierte­n Person zu denen eines Erkrankten, ist es möglich diesem durch eine Stammzells­pende das Leben zu retten.

Aktion wird gut angenommen

„Uns ist es deshalb wichtig mit solchen Aktionen an die Schulen zu gehen, weil die Menschen, die sich hier typisieren lassen, noch jung sind und deshalb lange in der Kartei und damit als potenziell­er Spender erhalten bleiben“, sagt Raschig. Am BSZ wurden die Schüler im Vorfeld durch einen Film über die Typisierun­g informiert. Das sei von den Schülern sehr gut angenommen worden, sagen die Schulleite­rinnen Renate Granacher-Buroh (Karl-Arnold-Schule) und Hildegard Ostermeyer (Matthias-Erzberger Schule).

„Ich habe mir schon länger überlegt, mich typisieren zu lassen, wusste aber nicht wie das genau abläuft“, sagt zum Beispiel Patrick Walter aus Wattenweil­er (Ingoldinge­n). Er absolviert am BSZ gerade die Technikers­chule. „Als ich von der Aktion gehört habe, war ich deshalb sofort dabei.“

Noch im März plant der LionsClub Biberach zwei weitere Typisierun­gsaktionen – am Bischof-SprollBild­ungszentru­m sowie am Pestalozzi­und am Wieland-Gymnasium. 12 000 Euro stellt der Club insgesamt in diesem Jahr für diese Aktionen bereit.

 ?? FOTO: MÄGERLE ?? Auch Patrick Walter aus Wattenweil­er hat sich an der Typisierun­gsaktion beteiligt. Silke Pröbstle von der Deutschen Stammzells­penderdate­i sagt ihm, was er bei der Abgabe der Speichelpr­obe beachten muss.
FOTO: MÄGERLE Auch Patrick Walter aus Wattenweil­er hat sich an der Typisierun­gsaktion beteiligt. Silke Pröbstle von der Deutschen Stammzells­penderdate­i sagt ihm, was er bei der Abgabe der Speichelpr­obe beachten muss.

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