Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bischöfe beider Konfessionen kommen nach Biberach
Landesbischof July und Bischof Fürst predigen beim ökumenischen Bußgottesdienst in St. Martin
(sz) - In Biberach gibt es am Sonntag, 12. März, ab 11 Uhr ein ganz besonderes Zeichen der Ökumene: Im Rahmen des Gedenkens an die Reformation vor 500 Jahren gibt es in der Stadtpfarrkirche St. Martin einen ökumenischen Bußgottesdienst, den die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart gemeinsam ausrichten. Dazu kommen auch die beiden obersten Bischöfe in die Stadt.
Der Gottesdienst steht unter dem Thema „Von seiner Gnade leben wir alle – Healing of Memories“. Es predigen die Bischöfe Frank Otfried July und Gebhard Fürst. Dabei ist die Wahl der Kirche durchaus symbolträchtig: Die Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin wird seit 1548 von katholischen und evangelischen Gläubigen gleichberechtigt genutzt. Damit ist sie eine der am längsten simultan genutzten Kirchen Deutschlands.
Am Gottesdienst wirken neben den Bischöfen auch die Stadtpfarrer beider Konfessionen, Ulrich Heinzelmann und Kaspar Baumgärtner, mit sowie die Reformationsbeauftragte der Evangelischen Landeskirche, Kirchenrätin Christiane Kohler-Weiß. Im liturgischen Schuldbekenntnis im Gottesdienst wird der Ortsbezug deutlich zu hören sein.
In diesem Gottesdienst wird es ein sichtbares Zeichen der Buße geben. „Nach 500 Jahren sprechen wir vor Gott aus, was wir als evangelische und katholische Christen einander angetan haben und wo wir durch unsere Uneinigkeit dem Evangelium im Weg gestanden sind“, werden die beiden Bischöfe in einer Pressemitteilung zitiert. „Im gemeinsamen Hören auf Gottes Wort wollen wir künftig miteinander Zeugnis von unserer Hoffnung geben.“
Empfang im Gemeindehaus
Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang im katholischen Gemeindehaus St. Martin unmittelbar neben der Kirche statt. Dabei wird als Zeichen der Verbundenheit ein Widmungsblatt für die neue Altarbibel von beiden Bischöfen unterzeichnet werden.