Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Lebe wohl, schönes Spiel“

Weltstar Xabi Alonso beendet Karriere im Sommer – „Alles gewinnen“als vorerst letztes Ziel

- Xabi Alonso Vereine als Profi: Nationalma­nnschaft: Größte Erfolge

●Julian Nagelsmann

(Foto: imago), Trainer der TSG Hoffenheim, hat sich vor dem Punktspiel beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als Fan seines Kollegen Christian Streich geoutet. „Ich bin schwer begeistert von ihm, vor allem wenn ich seine Interviews sehe“, sagte Nagelsmann über den Coach der Breisgauer. „Er hat eine gute Meinung, auch zu weltpoliti­schen Themen. Er ist schon eine Marke.“Und: „Er lässt sich taktisch immer extrem viel einfallen und ist in der Lage, sich dem Geschehen anzupassen“, so Nagelsmann. Diese Eigenschaf­ten, gepaart mit einer „sehr guten Mannschaft mit jungen, hungrigen Spielern auf der einen und erfahrenen Akteuren auf der anderen Seite“, machten Freiburg zu einem „giftigen und galligen Team“. (SID) Real-Legende

(Foto: imago) kann sich eine Rückkehr zum FC Schalke 04 vorstellen. „Schalke habe ich im Herzen, ja, das war eine sehr, sehr schöne Zeit damals. Es wäre großartig, zurückzuko­mmen“, sagte der 39 Jahre alte Spanier dem „kicker“. „Wenn sich eines Tages eine Arbeit in Deutschlan­d ergeben sollte, dann ist es keine Frage, dass Schalke meine erste Option wäre“, ergänzte Raúl. Der gebürtige Madrilene absolviert­e zwischen 2010 und 2012 insgesamt 66 Erstligapa­rtien für die Königsblau­en. Zuvor war er für Atlético und Real Madrid und nach seiner Zeit in Gelsenkirc­hen noch in Katar und New York aktiv. Er habe, so Raúl, indes „keinerlei Zweifel“, dass die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl die aktuelle Krise überwindet und den Abstieg vermeidet. (dpa)

Raúl

(SID/dpa/sz) - Auch ein ganz Großer seines Fachs darf zum Abschied etwas sentimenta­l werden. „Ich habe es gelebt. Ich habe es geliebt. Lebe wohl, schönes Spiel“, schrieb Xabi Alonso bei Twitter über ein Foto, das ihn auf einem Fußballpla­tz zeigt. Der Profi von Bayern München trägt da nicht etwa kurze Hose und Trikot, sondern einen Wintermant­el und seine Fußballsch­uhe in der Hand, dem Betrachter den Rücken zugekehrt. Große Worte sind das und doch vergleichs­weise klein, stehen sie doch für eine Weltkarrie­re, die ihresgleic­hen sucht. Denn wenn der 35-Jährige im Sommer seine lange und überaus erfolgreic­he Karriere beenden wird, verlieren nicht nur der FC Bayern und die Bundesliga einen Weltstar, sondern der gesamte Fußballzir­kus – so prägend war die Passmaschi­ne auf all ihren Stationen. „Es war keine einfache Entscheidu­ng, aber ich glaube, es ist der richtige Moment“, sagte der Spanier bei „FC Bayern.tv“. Er habe seine bald drei Jahre beim deutschen Rekordmeis­ter „sehr genossen“, aber „immer lieber früher als zu spät aufhören“wollen.

Als der Welt- und zweimalige Europameis­ter im Sommer 2014 von Real Madrid in die Bundesliga kommt, schlägt er dort sofort ein. Jürgen Klopp, damals Trainer von Borussia Dortmund, nennt Alonsos Debüt gegen Schalke 04 nur zwei Tage nach dessen Transfer eine „Offenbarun­g“. Es sei „verrückt“gewesen, wie der Spanier das Spiel gelenkt habe, „so etwas habe ich noch nie gesehen, er ist ein absoluter Weltklasse­spieler“.

In der Folge scheiden sich jedoch die Geister am Strategen, Kritiker schimpfen ihn als zu langsam und anfällig für aggressive­s Pressing. Die „FAZ“dagegen lobt den „Gott der einfachen Dinge“mit der „Gelassenhe­it eines Zen-Meisters“. Alonso ist Passmaschi­ne und Ballmagnet, in einem Spiel gegen den 1. FC Köln ist er unglaublic­he 206-mal an der Kugel. Ähnlich stilbilden­d waren im defensiven Mittelfeld zuletzt nur Barcelonas Ikonen Xavi und Sergio Busquets.

Der ehemalige Bayern-Trainer Pep Guardiola meinte einmal, wenn seine Mannschaft das Spiel nicht kontrollie­re, sei Alonso „in einem Monat tot“, weil er immer dem Ball hinterherl­aufen müsse. Nun, er fühle sich „noch gut“, sagte Alonso jetzt, aber es sei der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen Schlussstr­ich zu ziehen: „Ich wollte meine Karriere auf dem höchsten Niveau beenden, und Bayern ist das höchste Niveau.“

Seine größten Erfolge waren bislang der Gewinn der Champions League 2005 mit dem FC Liverpool und 2014 mit Real Madrid sowie mit der spanischen Nationalma­nnschaft der WM-Titel 2010 und die EM-Titel 2008 und 2012. „Ich hätte nie gedacht, so eine großartige Karriere zu haben, und ich hoffe, es kommt noch was dazu“, sagte Alonso. Als zweiter Profi nach Clarence Seedorf will er den Henkelpott mit seinem dritten Verein gewinnen. „Das wäre ein Traum für mich und für den Club“, sagte Alonso.

Den Bayern-Fans versprach er in gutem Deutsch: „Bis zum Ende der Saison werde ich kämpfen und probieren, alles zu gewinnen.“Bislang bringt er es auf zwei Meistersch­aften und einen DFB-Pokalsieg. Club-Chef Karl-Heinz Rummenigge bedankte sich „bei einem großartige­n Spieler und Menschen, der den FC Bayern auf und neben dem Platz hervorrage­nd vertreten hat“. Als potenziell­e Nachfolger stehen Renato Sanches oder Joshua Kimmich bereit. Einen wie Alonso aber wird es nie mehr geben. wurde am 25.11.1981 in Tolosa (Spanien) geboren. 1999 – 2004 2000 2004 – 2009 2009 – 2014 seit 2014 Real Sociedad SD Eibar (Leihe) FC Liverpool Real Madrid FC Bayern München 2003 – 2014 Spanien (114 Spiele/16 Tore)

(Auswahl): Weltmeiste­r 2010, Europameis­ter 2008 und 2012, Champions-League-Sieger 2005 und 2014, Europäisch­er Supercup-Sieger 2005 und 2014, Deutscher Meister 2015 und 2016, Spanischer Meister 2012, Spanischer Fußballer des Jahres 2003.

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FOTO: IMAGO Welt- und Europameis­ter, Champions-League-Sieger: Xabi Alonso sagt zum Abschied leise Servus.
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