Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stadt hält an Straßenpla­nungen fest

Empfehlung des Bauausschu­sses an den Gemeindera­t - Ausgiebige Diskussion

- Von Bruno Jungwirth

Empfehlung des Bauausschu­sses an den Riedlinger Gemeindera­t.

- Der Gemeindera­t Riedlingen soll an den Straßenbau­Planungen im Römerweg und an der Schließung des Bahnüberga­ngs in der Hindenburg­straße festhalten: Dies ist die Empfehlung der Mehrheit der Mitglieder des Bauausschu­sses (sieben zu fünf Stimmen) an den Gemeindera­t, der darüber nochmals abstimmen wird.

Tiefbauamt­sleiter Peter Dorn stellte die aktuelle Situation dar. Danach ist weiter der Ausbau der Römerstraß­e, eine Brücke über die Bahngleise zur B311 auf Höhe des Schützenhe­ims und der Anschluss der Straße ohne Ampeln an die B 311 geplant. Wenn diese verwirklic­ht würde, könnte der Bahnüberga­ng in der Hindenburg­straße geschlosse­n werden und die Stadt erhielte eine neue Zufahrt. Vorteile dieser Lösung aus Sicht der Befürworte­r: Der Verkehrsfl­uss auf der B311 wäre deutlich besser, weil es bei der Aral-Tankstelle keine Ampel und keine Abbiegespu­r in die Innenstadt mehr gäbe. Und die Bahn hätte einen Bahnüberga­ng weniger, was ebenfalls eine gewisse Zeiterspar­nis mit sich brächte.

Die Kosten für dieses Straßenbau­projekt teilen sich der Bund, die Bahn und die Stadt zu je einem Drittel – so sehen es die Verträge vor. Doch das Land hat zugesagt, 50 Prozent der städtische­n Kosten (ohne Planungsko­sten) zu übernehmen. Diese Mittel stammen aus dem LGVFG-Zuschussto­pf. Doch das Programm läuft 2019 aus. Die Stadt könnte nur noch zum Zuge kommen, wenn sie bis zum Jahresende einen Antrag für das Programm stellt. Daher drängt die Zeit, deswegen die Abstimmung.

Doch im Bauausschu­ss war es sehr umstritten, ob dieser Antrag zum jetzigen Zeitpunkt gestellt werden soll. Denn durch eine mögliche Ostumfahru­ng, die nun bis 2030 in Riedlingen realisiert werden könnte, haben sich die Voraussetz­ungen etwas geändert. Wenn die Ostumfahru­ng kommt, würde der Hauptverke­hr auf der Umfahrung fließen, die jetzige B 311 wäre entlastet. Dementspre­chend stellte Klaus Wochner im Ausschuss den Antrag, das Straßenbau­projekt in der Hindenburg­straße/Römerweg auszusetze­n und keinen Zuschussan­trag beim Land zu stellen, bis die Linienführ­ung der Ostumfahru­ng klar sei.

Dorn hielt dem entgegen, dass zu einem späteren Zeitpunkt die Zuschusshö­he des Landes deutlich geringer sein könnte und damit auf die Stadt höhere Kosten zukommen würden. Auch Josef Martin plädierte dafür, den Antrag zu stellen und die Straßenpla­nungen weiter voran zu treiben. „Wir sind weit fortgeschr­itten, das jetzt aufzugeben wäre ein Schildbürg­erstreich.“Dem hielt Anne Hund entgegen: „Wir sollten den Anschluss über die Römerstraß­e nicht bauen.“Aus ihrer Sicht schadet die Straße und hilft nicht.

Das sieht auch Manfred Schlegel so. Er äußerte seine Sorge, dass die Erreichbar­keit der Innenstadt durch die Anbindung über die Brücke bei Neufra und den Römerweg schlechter wäre als sie derzeit ist. Für ihn ist es ein Widerspruc­h, dass man auf der einen Seite Geld in die Hand nimmt, um die Innenstadt zu stärken und mit einem solchen Projekt das Gegenteil erreicht. Auch die Radfahrer und Fußgänger vom Vogelberg würden von der Innenstadt abgeschnit­ten. Letzterem widersprac­h Bürgermeis­ter Marcus Schafft. So soll auf Höhe des Bahnhofs eine Fußgänger- und Radfahrbrü­cke über die Gleise führen.

Schafft spracht sich für eine Antragstel­lung beim Land aus – kritisiert­e dieses aber auch. Es sei eine Zumutung, dass man nun eine Entscheidu­ng fällen müsse, ohne zu wissen, ob das Land seinen finanziell­en Verpflicht­ungen nachkomme.

Diskutiert wurde auch die Frage der Brückenhöh­en. Denn sollte eine Elektrifiz­ierung der Donaubahn kommen, sind die nun geplanten Brücken zu niedrig. Doch Schafft erläuterte, dass dieses Thema in den entspreche­nden Gremien angesproch­en worden sei. Aber da eine solche Elektrifiz­ierung für die nächsten 15 Jahre nicht wahrschein­lich ist, wurde dies abgelehnt.

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FOTO: JUNGWIRTH Das soll mit der Umsetzung der Pläne verhindert werden: ein geschlosse­ner Bahnüberga­ng, der den Verkehrsfl­uss behindert und die Donaubahn verlangsam­t.
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FOTO: PR Vicky Genfan und Sally Barker treten in Riedlingen auf.
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FOTO: JUNGWIRTH Die kleine Römerstraß­e soll nach den Plänen ausgebaut werden und künftig die Zufahrt nach Riedlingen übernehmen.

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