Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Deutlich mehr los im Jugendtreff
Team des Jugendtreffs zieht ein halbes Jahr nach dem Trägerwechsel eine positive Bilanz
- Vor einem halben Jahr hat die kirchliche Einrichtung Haus Nazareth die Trägerschaft für die Offene Jugendarbeit und die Schulsozialarbeit in Bad Schussenried übernommen. Seitdem hat sich einiges verändert. Noch ungeklärt ist, wo der neue Jugendtreff entstehen könnte. Denn der bisherige Standort soll noch in diesem Jahr abgerissen werden.
Die größte Veränderung, die es seit dem Trägerwechsel gegeben hat: Deutlich mehr Kinder und Jugendliche finden den Weg in den offenen Jugendtreff. „Es sind jede Woche zwischen 90 und 120 Personen“, schätzt Oliver Nessensohn. Gemeinsam mit Nisha Burth leitet er den Jugendtreff. „Das ist ein Vielfaches von dem, was wir früher hatten“, erklärt er. Ein Grund hierfür sind die erweiterten Öffnungszeiten. Der Jugendtreff ist inzwischen dienstags und mittwochs von 17.30 bis 20 Uhr Uhr für alle geöffnet. Mittwochs gibt es von 14.30 bis 17.30 Uhr einen Mädchentreff. Freitags bieten die Sozialpädagogen von 17 bis 19 Uhr Ausflüge, Kickerturniere oder Spieleabende an, danach ist der Treff wieder für alle „einfach so“offen, ebenso sonntags von 19 bis 21 Uhr.
Schrittweise habe sich eine feste Gruppe gefunden, die regelmäßig den Jugendtreff besuche. Das nächste Ziel ist daher, die Jugendlichen dazu zu bringen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Sei es bei der Gestaltung des Programms als auch bei der Erweiterung der Öffnungszeiten.
Was außerdem immer wieder neue Jugendliche in den Treff bringt, ist das feste Programm, das durch die engere Kooperation von Schulsozialarbeit und offener Jugendarbeit auch am Schulzentrum publik gemacht wird. Jeden Monat gibt es eine gemeinsame Aktion, es wird zusammen gekocht, gespielt oder ein Ausflug unternommen. Neu ist auch das regelmäßige Angebot speziell für Mädchen. „Jeden Mittwoch sind zwischen zehn und 15 Mädchen hier“, sagt Nisha Burth. „Der Mädchentreff gibt uns den Raum, um über Themen zu sprechen, die die jungen Frauen beschäftigen, die sie aber nicht vor den Jungs bereden möchten.“Besonderen Zulauf haben laut Nessensohn und Burth die Kochabende. „Bei den Sandwich-, Toast- oder WaffelAbenden haben wir durchaus dann auch mal bis zu 50 Besucher“, so Nessensohn. Bis zu 40 Jugendliche ziehen die Kickerturniere an.
Schüler aller Schularten vertreten
Während zu Beginn der Treff vor allem von Gymnasiasten besucht wurde, kommen inzwischen Schüler aller Schularten zum Jugendtreff. Auch Grundschüler sind mittlerweile mit den Räumen vertraut, da einige Ferienprogrammpunkte dort stattfanden. Die Verzahnung der Schulsozialarbeit und der offenen Jugendarbeit empfinden beide als positiv. „Dadurch ist es uns gelungen, die erste Hemmschwelle der Jugendlichen, in den Treff zu kommen, abzubauen“, glaubt Nessensohn. Die Besucherzahlen seien kurz nach dem Trägerwechsel angestiegen. „Ein weiteres Indiz ist, dass die Jugendlichen nun auch vermehrt mit schulischen Belangen an uns herantreten“, ergänzt er. Die Schüler würden um Unterstützung bei Bewerbungen oder bei den Prüfungen bitten. „Aber auch umgekehrt ist es immer wieder gut, dass man mit den Jugendlichen außerhalb des schulischen Kontextes über Probleme, die die Schule oder auch Privates betreffen, in lockerer und ungezwungener Atmosphäre sprechen kann“, urteilt der Sozialpädagoge. Was die Zukunft des Jugendhauses angehe, stehe man im regen Austausch mit der Stadt. Einen neuen Standort gibt es laut Verwaltung jedoch noch nicht.