Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Elisabeth Jeggle bezichtigt Lucha bei Klinik der Erpressung
Bei der Hauptversammlung der CDU-Senioren-Union in Attenweiler spricht die Kreisrätin über politische Themen
(aß) - Bei der Hauptversammlung der CDU-SeniorenUnion im Landkreis Biberach hat die Vorsitzende des Bezirks Württemberg-Hohenzollern, Elisabeth Jeggle, über verschiedene politische Themen referiert. Die frühere Europaabgeordnete, als Biberacher Gemeinderätin und Kreisrätin weiter politisch engagiert, spannte einen weiten Bogen von der Kreispolitik zu Deutschland und Europa bis zur Weltpolitik.
Die Diskussion um das Krankenhaus in Riedlingen sei eine Hängepartie, sagte Jeggle, „und wir brauchen im Landkreis eine flächendeckende Versorgung“. Sie bezeichnete die Vorgaben von Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne) als glatte Erpressung; Jeggle fasste Luchas Aussagen mit den Worten zusammen: „Wenn ihr das Krankenhaus Riedlingen nicht schließt, bekommt ihr keine Förderung für Biberach und Laupheim.“Die Senioren-Union-Bezirksvorsitzende sagte: „Alle Beteiligten reden und verhandeln darüber und hoffen“, dass dabei ein akzeptables Ergebnis herauskomme. Auch in der späteren Diskussionsrunde nahm dieses Thema einen breiten Raum ein.
Bei bundespolitischen und außenpolitischen Themen fand Jeggle immer wieder den Schulterschluss zur Bundeskanzlerin Merkel. Das Wahl- ergebnis für Martin Schulz mit 100 Prozent bei der Delegiertenver- sammlung der SPD sei ein respektables Ergebnis „und der Parteiseele der SPD wird es guttun“, meinte Jeggle. Sie frage sich aber, wer außer Merkel in der aktuellen Weltsituation die Position Deutschlands mit diesem Weitblick, dieser Ruhe und Gelassenheit politisch vertreten solle. Schulz, den sie aus dem Europaparlament kennt, traut die CDU-Politikerin das nicht zu.
In ihrer 34-minütigen Rede ohne Manuskript ging Jeggle auch auf die Politik in Ankara und in den USA ein und sagte: „Da müssen wir dicke Bretter bohren und dürfen dabei den Mut nicht verlieren.“
Klein, aber eigenständig
Der Vorsitzende des Kreisverbands der Senioren-Union, Hans Rapp, ging auf die Besetzung der CDU-Ämter im Land und im Bund ein. Die Versammlung fand in Attenweiler statt und Bürgermeisterin Monika Brobeil stellte informativ, kurz und prägnant die Gemeinde mit den Ortsteilen und den 28 Vereinen vor. „Wir sind eine kleine, aber selbstständige Gemeinde mit 1920 Einwohnern, darunter 80 Flüchtlinge“, die in der Stiftung „Heimat geben“in Oggelsbeuren untergebracht seien. Die Ortschaft Attenweiler habe zwei Konfessionen und zwei Kirchen.
Vorstand Hans Romer und Elisabeth Jeggle zeichneten die Jubilare mit der Ehrennadel aus.