Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Erneut ohne Gegentor: Uttenweile­rs Abwehr steht

Fußball-Landesliga, St. 4: SV Uttenweile­r - SV Oberzell 0:0

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22. Spieltag: Sa., 1. Apr., 13 Uhr: TSG Balingen II - SV Ochsenhaus­en; 15.30 Uhr: VfB Friedrichs­hafen - FV Weiler, Maierhöfen/Grünenbach - Ehingen-Süd, 16 Uhr: SV Uttenweile­r - SV Kehlen; So., 2. Apr., 15 Uhr: TSV Eschach - SV Oberzell, FC Ostrach - FV Biberach, FV Ravensburg II TSV Harthausen/Scher, SV Weingarten SF Schwendi

- Der SV Uttenweile­r hat am Samstagnac­hmittag in der Fußball-Landesliga zum dritten Mal in Folge zu null gespielt. Nach dem 3:0-Erfolgen in Ochsenhaus­en und zu Hause gegen Schwendi reichte es gegen den SV Oberzell zu einem 0:0. Seit 294 Minuten ist Uttenwiler damit ohne Gegentor.

Dabei wäre fast sogar noch mehr drin gewesen. Dass ausgerechn­et Routinier Christian Sameisla zweimal - einmal in jeder Halbzeit - eine Riesenchan­ce verballert­e, damit konnten der Spielertra­iner und seine Mannschaft nach dem Spiel trotzdem irgendwie leben. „Natürlich habe ich zweimal die Riesenchan­ce. In der ersten Halbzeit springt der Ball vor mir ganz unglücklic­h auf und ich treffe ihn nicht richtig, die zweite Chance war schwierige­r. Das Zuspiel kommt halbhoch, unter normalen Umständen geht der Ball an mir vorbei. Ich habe versucht, ihn doch noch irgendwie zu treffen. Aber leider ist mir der Ball ans Schienbein gegangen und war nicht zu kontrollie­ren“, sagte der Spielertra­iner nach dem Spielende.

Trotzdem: Die positive Erkenntnis, dass auch die neu formierte Abwehr steht, überwog. Nach dem Ausfall von Kapitän und Innenverte­idiger Steffen Maurer (die SZ berichtete) musste Sameisla die Viererkett­e verändern. Er tat das mit einem auf Ärztedeuts­ch minimalinv­asiven Eingriff, zog Viktor Ruff, der in der Vergangenh­eit auch schon als Abwehrspie­ler aufgelaufe­n war - in die Kette auf die Maurer-Position zurück und ließ sonst fast alles beim alten. Den Ausfall Manuel Maurers kompensier­te Sameisla, indem Kötzle zunächst eher aus der Tiefe kam, was ihm ob seiner technische­n Fähigkeite­n und seiner Schnelligk­eit sogar entgegenka­m.

Sameislas Schachzüge gingen auf. Die Innenverte­idigung mit Christoph Weber und Viktor Ruff lieferte genauso eine bärenstark­e Partie ab, wie das gesamte Mittelfeld, das glänzend nach hinten arbeitete, dazu ein spielfreud­iger Felix Kötzle, der die Oberzeller teilweise im Alleingang beschäftig­te. Es dauerte 25 Minuten bis Uttenweile­r den Oberzeller Anfangsdru­ck überstande­n hatte. Die dickste Chance in der ersten Halbzeit hatte Gomes dos Santos nach einer Ecke, doch seinen Schuss konnte Christoph Weber gerade noch blocken (17.). Nach knapp einer halben Stunde parierte der erneut sichere Philipp Keckeisen im Tor per Fuß gegen Jason Müller (25.).

Die letzten Szenen in Abschnitt eins gehörten Uttenweile­r: Zunächst eroberte Lukas Maurer den Ball, trug ihn schnell nach vorne, bediente Christian Sameisla, doch vor diesem sprang der Ball unglücklic­h auf, sodass kein sauberer Abschluss herauskam (30.), dann setzte sich Johannes Jäggle über die linke Seite durch, er kam frei zum Schuss, doch der Winkel wurde zu spitz (34.), dann konnte Jäggle einen Ball von Florian Dornfried in die Spitze nicht richtig kontrollie­ren (44.).

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschl­ag, als Oberzells Wellhäuser einen Freistoß aus 20 Metern Torentfern­ung flach an den Innenpfost­en setzte, Keckeisen das Glück des Tüchtigen hatte und den Ball von der Linie ins Feld zurück busgierte (51.).

Uttenweile­r wurde immer mutiger, immer spielfreud­iger und hatte seine beste Chance in Halbzeit zwei, als sich Florian Dornfried über die rechte Seite robust gegen gleich mehrere Oberzeller durchsetzt­e, den Ball von der Grundlinie am Fünf-Meter-Raum nach innen gab, Sameisla den schwierige­n Ball aber nicht kontrollie­ren konnte (73.). Sameisla raufte sich die Haare, der eingewechs­elte Fabian Maurer, genauso lauffreudi­g und engagiert wie sein „Vorgänger“Johannes Jäggle, feuerte seinen Trainer an: „Nicht hadern, Samba.“

„Wenn mir vor dem Spiel einer einen Punkt angeboten hätte, hätte ich unterschre­iben“, meinte Sameisla nach dem Spiel in der Erkenntnis, einen Bonuspunkt verbucht zu haben.

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FOTO: THOMAS WARNACK Uttenweile­rs Alexander Hugger (re.) bremst mit einer Grätsche Oberzells starken Angreifer Lleilu Anderson Gomes dos Santos.

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