Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Piëch verkauft Aktienpaket und kündigt Abschied an
(dpa) - Mit dem Verkauf eines milliardenschweren Aktienpakets neigt sich die Ära Ferdinand Piëch bei Volkswagen dem Ende entgegen. Der frühere VWKonzernlenker habe einen Großteil seiner Anteile an der VW-Dachgesellschaft Porsche SE an Verwandte verkauft, teilte die Finanzholding Porsche SE (PSE) in Stuttgart mit. Der 79-Jährige hielt noch 14,7 Prozent der Aktien mit Stimmrecht – der Börsenwert des Pakets liegt bei 1,1 Milliarden Euro. Künftig dürfte sein Anteil schätzungsweise bei unter einem Prozent sein.
Die Stimmrechte an der PSE liegen komplett bei den Familien Porsche und Piëch. Die Porsche SE wiederum hält die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer Volkswagen. Dem Vernehmen nach sollen Piëchs Anteile sowohl an Angehörige des Porsche-Stammes als an Mitglieder der Piëch-Seite gehen.
Warum Piëch noch einen MiniAnteil behält, ist unklar. Überraschend soll er vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Schon seit 1981 sitzt der 79-Jährige im Kontrollgremium von Porsche, damals firmierte das Unternehmen noch in der Rechtsform Porsche KG. Auf der Hauptversammlung der Firma Ende Mai soll er im Amt bestätigt werden.
Allerdings dürfte er dieses schon wenige Monate später niederlegen. Laut Firmenmitteilung hat sich Piëch bereit erklärt, der PSE nur „bis zum vollständigen Vollzug der Übertragungen als Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen“. Heißt: Wenn die Finanz-Aufsichtsbehörden mehrerer Staaten wie erwartet grünes Licht geben für die Übertragung der Anteile, will Piëch seinen Stuhl räumen.