Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlinger Krankenhaus bleibt wohl erhalten
(sz) Das Krankenhaus in Riedlingen bleibt wohl erhalten, obwohl Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) das Konzept des 40-Betten-Hauses weiterhin für nicht zukunftsfähig hält. Das ist das Ergebnis des Gesprächs, zu dem sich am Montag Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft, Wirtschaftsförderer Alexander Leitz und Vertreter der Bürgerinitiative (BI) mit Lucha in Stuttgart getroffen hatten. Dennoch sollen Gelder aus dem Krankenhausstrukturfonds des Landes nach Biberach fließen, um das dortige Konzept einer Zentralklinik in Biberach und einem Standort in Laupheim zu fördern. Die Entscheidung darüber wird in der Kabinettssitzung am Dienstag in Stuttgart fallen.
„Ich anerkenne ausdrücklich das große Engagement von Bürgerinitiative und Gemeinde Riedlingen für ihren Gesundheitsstandort“, sagte Lucha der Schwäbischen Zeitung. „Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass ein Strukturwandel in unserer Krankenhauslandschaft unumgänglich ist.“Künftig werde es unweigerlich größere und leistungsfähigere Kliniken geben, in denen Kapazitäten gebündelt werden. Der Zentralneubau in Biberach sei dafür „ein zukunftsweisendes, zukunftsfestes Beispiel“. Sowohl Bürgermeister Marcus Schafft als auch die BI wollten sich am Montagabend noch nicht zum Gespräch in Stuttgart äußern.
Zunächst hatte es geheißen, Lucha wolle die Förderung aus dem Strukturfonds an eine Schließung des Riedlinger Krankenhauses knüpfen. Das scheint nun vom Tisch. „Riedlingen und die Krankenhausträger können sich auf einen Beschluss des Landeskrankenhausausschusses vom März 2016 berufen, der – noch vor meiner Amtszeit – ihr derzeitiges Konzept gebilligt hat. Dieser Beschluss ist gültig, kann also so umgesetzt werden.“Dennoch warnte Lucha davor, das Haus weiter zu betreiben. Das vorgelegte Konzept beruhe allein auf dem Prinzip Hoffnung.
Als die Pläne Luchas bekannt wurden, hatten ihm Abgeordnete des Koalitionspartners CDU vorgeworfen, sich nicht an geltende Absprachen aus der Zeit vor seiner Amtsübernahme zu halten.