Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wenn der Wachtmeister schon Feierabend hat
Wangener Puppentheater gastiert in der Donau-Bussen-Schule Unlingen
- Die Wangener Puppenbühne hat die Reihe der Theateraufführungen an der Donau-Bussen-Schule in Unlingen fortgesetzt, zu der stets die beiden ersten Klassen sowie die Vorschulkinder der benachbarten Kindergärten eingeladen sind. Wenn jedoch der Seppl und ein Geldsack fehlen, dann ist das ein echt schwieriges Problem.
Die Schüler der beiden ersten Grunschulklassen bildeten zusammen mit den Vorschulkindern der Kindergärten aus Daugendorf, Zwiefaltendorf, Uigendorf und den Unlinger Kindergärten „Unterm Storchennest“und „Bussakendla“ein bunt gemischtes Völkchen, das den Musiksaal der Schule bis auf die letzte Sitzmöglichkeit füllte.
Angeregt und aufgeregt ging es zu, doch der Puppenspieler hatte einen Trick parat, um die Kinder auf seine Kasper-Räuber-Story einzustimmen: Eine Glocke ertönte und markierte den Spielbeginn so unerwartet, dass selbst der Puppenspieler erschrak. Doch was war nun? Plötzlich gab die Glocke keinen Ton mehr von sich. Dazu das nächste Problem : Wo ist Seppl?
Daher sollte der Zauberapparat in Bewegung gesetzt werden, was natürlich nur unter Mithilfe aller Kinder gelang: Arme anwinkeln, Zischlaute von sich geben, die Arme kreisen lassen, dazu zarte Töne einer Ukulele, die auch verzaubert sein könnte.
Doch plötzlich erschien Seppl doch auf der Bühne mit kariertem Hemd und natürlich einer Sepplhose und genauso erfreut wie die Kinder, dass auch Wurschtl seine Späße treibt. Dieser will die Zuschauer begrüßen, verwechselt oben und unten, kann nicht singen, und seine Wurschtl-Sprache versteht man auch nicht.
Ganz anders der Wachtmeister mit seiner wichtigen Nachricht: „Seppl, schieß los, der Räuber ist mit einem Geldsack aus dem Gefängnis entflohen!“Der Wachtmeister jedoch hatte Feierabend und Seppl hatte kein Gewehr. Also sollte Kasper den Räuber suchen. Doch als Kasper kam, machte er es sich erst einmal gemütlich und zwirbelte eine Schnur, mit der er den Räuber fangen wollte. Erst dann machte er sich auf den Weg in den Zauberwald. Die kleinen Zuschauer waren hell begeistert und gingen lautstark mit.
Keine Angst vor dem Räuber
Die Kinder hatten keine Angst vor dem Räuber, und auch seine Räuberkeule jagte keine Schrecken ein. Im Gegenteil: Mit ihr wurde der Räuber verprügelt, nachdem sich der aus dem Feierabend gekommene Wachtmeister und der Räuber gefragt hatten: „Wer ist der Stärkere von uns?“
Letztendlich halfen die Kinder dem Kasper begeistert mit, den Räuber zu fesseln und ihn ins Gefängnis zu bringen. Nach intensiver Suche und lautstarker Mithilfe fanden sie sogar den gesuchten Geldsack, den der Räuber unter einem Bett versteckt hatte.
Eine ergötzliche, kindgerecht aufbereitete Geschichte, an der die kleinen Zuschauer ihre helle Freude hatten.