Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Krippenbauer werkeln in Oberstadion
Beim Krippenbaukurs des Krippenvereins entstehen derzeit acht individuelle Herbergen
– Acht engagierte Hobby-Krippenbauer werkeln derzeit wieder an den Wochenenden in der Oberstadioner Christoph-vonSchmid-Schule an ihren eigenen Krippen. Der Oberstadioner Krippenverein hat wieder einen seiner beliebten Krippenbaukurse organisiert. Diesen leitet diesmal Reinhard Aust.
Einmal im Jahr organisiert der Krippenverein die Kurse. Immer um die Fasnetsferien herum, damit die Kursteilnehmer sich im Werkraum der Schule ausbreiten können. Thema des aktuellen Krippenbaukurses ist „Alpenländische Krippen“, sagt Hugo Gottschalk vom Krippenverein Oberstadion. Gemeinsam mit Vereinskollegin Regina Manz unterstützt er die ambitionierten HobbyKrippenbauer im Kurs, wenn diese nicht mehr weiterkommen. Beide haben sich dafür bei erfahrenen Krippenbauern weitergebildet.
Auch wenn es für den Kurs eigentlich ein konkretes Thema gibt, müssten sich die Teilnehmer nicht zwangsläufig daran halten. „Ein Teilnehmer wollte lieber eine Orientalische Krippe bauen“, berichtet Regina Manz. Und natürlich macht der Krippenverein das möglich. Die Materialien bringen die Hobby-Krippenbauer teilweise selber mit. Aber auch der Kursleiter steuert spezielle Baustoffe bei.
Alle Krippen entstehen aus dem Kunststoff Styrodur. Dieser ist einfach zu verarbeiten und relativ leicht. „Wenn die Krippen aus Holz gebaut würden, wären sie letztlich sehr schwer“, erklärt Regina Manz. Den Schwierigkeitsgrad ihrer Krippen bestimmen die Kursteilnehmer selbst. „Es macht große Unterschiede, ob die Teilnehmer nur einen Stall mit einer einfachen Landschaft bauen oder ob sie verschiedene Gebäude mit einer detailreichen Umgebung gestalten“, sagt Hugo Gottschalk.
Werner Gebele aus Langenenslingen und Hans-Peter Schreijäg aus Riedlingen sind beide schon zum zweiten Mal beim Krippenbaukurs dabei. Deshalb haben sich die beiden eher für aufwendigere Krippen entschieden. „Ich baue eine Mühle mit Stall und Wasserrad in der bergigen Landschaft des Donautals“, so der Allgemeinmediziner im Ruhestand Schreijäg. Für das Hintergrundpanorama hat er sich etwas Besonderes überlegt, das soll ein Foto mit Blick auf Riedlingen zieren.
Gleich mehrere Gebäude gehören zur italienisch-heimatländischen Krippe von Werner Gebele. „Ich habe die Vorlage aus dem Internet herausgesucht und nicht gedacht, dass sie so aufwendig sein würde“, sagt der ehemalige Langenenslinger Bürgermeister, der vermutet, dass er seine Krippen an den acht Kurstagen verteilt auf vier Wochenenden nicht fertig bekommen wird. „Ich arbeite zwischen durch auch zuhause weiter, aber ich werde es nicht schaffen und sie dann allein fertig machen“, so Gebele.
Für die zweite Teilnahme hat sich Werner Gebele entschieden, um noch einmal von einem zweiten erfahrenen Krippenbauer zu lernen und einen anderen Stil kennenzulernen. Seine erste Krippe sei ein einfacher Stall für etwa 20 Zentimeter große Figuren gewesen. Die zweite aufwendigere Krippe ist für kleinere, zehn Zentimeter große Figuren gedacht und soll ein Geschenk für Gebeles Schwager werden. Damit Krippe und Figuren am Ende die passenden Proportionen haben, orientieren sich die Hobby-Krippenbauer wie die Profis am sogenannten Krippenmeter.