Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zehn Jahre „gegenseiti­g voneinande­r lernen“

Netzwerk bietet Austausch zwischen sozialen Einrichtun­gen und Wirtschaft­sunternehm­en

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(sz) - In eine fremde Arbeitswel­t eintauchen, andere Sichtweise­n kennenlern­en und das eigene Wissen erweitern – das Netzwerk „gegenseiti­g voneinande­r lernen“eröffnet Führungskr­äften einen neuen Blickwinke­l. Seit zehn Jahren organisier­en die Beteiligte­n den Austausch zwischen Wirtschaft­sunternehm­en und sozialen Organisati­onen.

„Die Anforderun­gen an Führungskr­äfte ändern sich stetig, neben fachlichen sind zunehmend auch soziale und emotionale Kompetenze­n gefragt“, erklärte Eva Majovski, Leiterin der Personalab­teilung des ZfP Südwürttem­berg und Mitbegründ­erin des Netzwerks. „Ein hilfreiche­s Instrument könnte hierbei für Wirtschaft­sunternehm­en der Einblick in die Arbeitswei­sen von Sozialunte­rnehmen sein – für Non-Profit-Organisati­onen die entgegenge­setzte Blickricht­ung“. Möglich wird dies durch das Netzwerk „gegenseiti­g voneinande­r lernen“, dessen Ziel die Personalen­twicklung an der Schnittste­lle zwischen Wirtschaft­sunternehm­en und sozialen Unternehme­n ist.

Das Bürgerheim Biberach, die Caritas Bad Saulgau, das Gesundheit­szentrum Federsee, die Kreisspark­asse Biberach, das Netzwerk Ehrenamt des Landkreise­s Biberach, die Seniorenge­nossenscha­ft, die St.-ElisabethS­tiftung, das ZfP Südwürttem­berg sowie die Volksbank Biberach feierten das zehnjährig­e Bestehen und nutzten den Anlass, um innezuhalt­en und sich zu fragen, ob die gesteckten Ziele erreicht wurden. Nicole Rapp, Leiterin Personalwe­sen der St.-ElisabethS­tiftung, betonte: „Wir haben durchweg gute Erfahrunge­n gemacht.“Und auch die Berichte der Hospitante­n zeigten: die ungewohnte­n Einblicke helfen, den berufliche­n und persönlich­en Horizont zu erweitern.

Die Veranstalt­ung gab auch interessan­te Impulse aus dem Bereich Personalen­twicklung. Der Psychologe und Wirtschaft­spädagoge Dr. Klaus Höfle erläuterte in seinem Vortrag, wie das Lernen von- und miteinande­r im Lernzeital­ter 4.0 aussieht. „Unternehme­n müssen auf eine digitale, agile und sich ständig ändernde Arbeitswel­t sowie sich wandelnde Mediengewo­hnheiten reagieren“, so der Experte. Er stellte neue Lernformen wie Webinare, Wikipedia, YouTube oder Onlinekurs­e vor und ging auf die sich damit verändernd­e Rolle des Ausbilders und Trainers ein. Doch bei all den Veränderun­gen bleibe eines konstant: der Schlüssel zum Erfolg liege in einer guten Beziehungs­basis zwischen Vermittler und Lernendem sowie auf Vertrauen und Respekt.

Dieser Meinung ist auch Thomas Münsch von der Caritas Biberach, der ebenfalls zu den Mitbegründ­ern des Netzwerks zählt: „Persönlich­e Kontakte und die Beziehunge­n untereinan­der sind die Basis allen Wissens.“

 ?? FOTO: ST.-ELISABETH-STIFTUNG ?? Thomas Münsch (von links, Caritas), Alexandra Walter (St.-ElisabethS­tiftung), Kai Bodo Kemmler (Moor-Heilbad Buchau), Eva Majovski (ZfP Südwürttem­berg), Peter Scheible (Kreisspark­asse Biberach), Walter Hummler (Moor-Heilbad Buchau), Nicole Rapp...
FOTO: ST.-ELISABETH-STIFTUNG Thomas Münsch (von links, Caritas), Alexandra Walter (St.-ElisabethS­tiftung), Kai Bodo Kemmler (Moor-Heilbad Buchau), Eva Majovski (ZfP Südwürttem­berg), Peter Scheible (Kreisspark­asse Biberach), Walter Hummler (Moor-Heilbad Buchau), Nicole Rapp...

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