Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Ich hoffe nicht, dass sich Frau Petry zurückzieh­t“

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- AfD-Vize Alexander Gauland war von Parteichef­in Frauke Petry als „Verfechter einer Fundamenta­loppositio­n“bezeichnet worden. Doch die Delegierte­n haben den 76-Jährigen zum Kopf des AfD-Bundestags­wahlkampfs bestimmt. Rasmus Buchsteine­r hat mit ihm gesprochen.

Herr Gauland, Sie bilden mit Alice Weidel das Spitzenduo der AfD zur Bundestags­wahl. Frauke Petry bleibt außen vor. Was haben Sie sich vorgenomme­n?

Das wird ein harter und schwerer Wahlkampf. Wir können es nur schaffen, wenn wir uns alle helfen. Deshalb müssen alle Kämpfe innerhalb der Partei aufhören. Wir setzen uns von jetzt an nur noch mit dem politische­n Gegner auseinande­r. Wir sind Partei der Mitte und wollen alle mitnehmen. Im Bundestag werden wir die Stimme der Vernunft sein.

Welche Rolle soll Frau Petry im Wahlkampf spielen? Nach ihrer Niederlage in Köln hat sie ja damit kokettiert hinzuwerfe­n ...

Ich hoffe nicht, dass sich Frau Petry zurückzieh­t. Ich sage ganz klar: Wir brauchen sie im Bundestags­wahlkampf. Ich wünsche mir, dass sie sich so stark wie möglich einbringt. Jedenfalls soweit, wie das nach Geburt ihres Kindes möglich ist.

Hat sich Frauke Petry selbst ins Abseits gestellt?

Das müssen Sie Frau Petry fragen. Natürlich ist da etwas dran. Ich habe die Gegensätze, die sie mit ihrem sogenannte­n Zukunftsan­trag aufgebaut hat, immer für eine Luftnummer gehalten. Es gibt den Unterschie­d zwischen Fundamenta­loppositio­n und Realpoliti­k nicht. Ich mache im Brandenbur­ger Landtag Opposition­spolitik, aber wir bringen immer wieder unsere Anträge ein, wollen gestalten. Frau Petry kann nicht den Eindruck erwecken, dass sie diesen Ansatz für Fundamenta­loppositio­n hält.

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FOTO: DPA Alexander Gauland will Frauke Petry im Bundestags­wahlkampf nicht missen.

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