Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Südwest-Gastwirte machen etwas schlechtere Geschäfte
(dpa/lsw) - Trotz guter Konjunktur machen Restaurants und andere Bewirtungsbetriebe in Baden-Württemberg etwas schlechtere Geschäfte. Nachdem der Umsatz der Gaststätten 2016 um ein Prozent gesunken war, verstärke sich der Abwärtstrend seit Jahresbeginn, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Stuttgart mit. Im Januar habe das Minus bei 3 Prozent gelegen. Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt räumte zwar ein, dass die Angaben nur auf Stichproben des Statistikamtes beruhen. „Die Zahlen sind aber ein Hinweis darauf, dass der Druck größer wird in einer ohnehin schon angespannten Situation.“Zudem verwies Engelhardt auf eine Dehoga-Umfrage, derzufolge etwa jeder zweite SüdwestGastwirt rückläufige Gewinne beklagt.
Hauptgrund für die schlechteren Geschäfte ist aus Sicht von Engelhardt ein „problematischer“gesetzlicher Rahmen. So macht der Branche das Arbeitszeitgesetz zu schaffen, das eine tägliche Maximalarbeitszeit von zehn Stunden vorsieht. Engelhardt plädiert hingegen für eine Tages-Deckelung bei 12 Stunden und eine wöchentliche Maximal-Arbeitszeit von 48 Stunden. Letztere gibt es schon – auf eine Woche gesehen würden die Beschäftigten also nicht länger arbeiten, nur an einem Arbeitstag könnte sich die Zeit erhöhen. In Österreich beispielsweise wird ein solches Arbeitszeitmodell schon angewandt.
Zudem ist der Branchenvertreter für eine Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Speisen von 19 auf sieben Prozent. „Es kann nicht sein, dass für einen Sandwich bei einer Bäckerei oder im Supermarkt sieben Prozent Mehrwertsteuer anfallen, aber sobald sich der Gast hinsetzt in einem Restaurant werden für den Sandwich 19 Prozent fällig“, sagte der Verbandschef. „Zwei unterschiedliche Steuersätze für das gleiche Leistungsgut – das ist ein Strukturfehler.“Engelhardt hofft auf einen einheitlichen, reduzierten Mehrwertsteuersatz für alle Lebensmittel.