Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wasser für die knochentrockene Alb
Geschichtsvereins Zwiefalten lädt zum Vortrag über die Geschichte der Albwasserversorgung am 28. April ein
(sz) - Über die Geschichte der Albwasserversorgung handelt der Vortrag am Freitag, 28. April, zu dem der Geschichtsverein Zwiefalten in den Konventbau des ZfP einlädt. Beginn ist 19.30 Uhr.
Im Februar 1871 ging die erste Wasserversorgungsgruppe, die Albgruppe VIII, in Betrieb – eine Pionierleistung der besonderen Art. Heute wird gutes Trinkwasser rund um die Uhr ins Haus geliefert. So ist schwer nachzuvollziehen, was es für die Bewohner der knochentrockenen Alb bedeutete, als Wasser aus den Tälern hoch gepumpt wurde und aus den Hähnen der Häuser floss.
Seinerzeit entstanden innerhalb von zehn Jahren die ersten neun Wasserversorgungsgruppen nahezu flächendeckend auf der „rauen Alb“.
Im Vortrag soll auch für den technisch interessierten Laien verständlich erläutert werden, wie es dazu kam, und insbesondere, wie die technischen Probleme mit den damaligen Möglichkeiten bewältigt worden sind. Es werden die geologischen und hydrologischen Bedingungen der Schwäbischen Alb geschildert und der Zustand der Wasserversorgung vor 1870 beschrieben.
Viele folgten dem Beispiel
Anhand alter Pläne und verbliebener Bauwerke wird die Planung und bauliche Ausführung nachvollzogen. Ebenso wird der Männer der ersten Stunde gedacht.
Die Wasserversorgungsanlage für die Schwäbische Alb hatte große landesweite Auswirkung: Dem Beispiel der Albgruppen folgten später viele Städte und Gemeinden. So gilt Baden-Württemberg heute als das klassische Land der Gruppenwasserversorgungen.
Referent ist Bauingenieur Winfried Müller aus Kirchheim/Teck. Er war Leiter der Technischen Werksbetreuung bei der Vedewa (Vereinigung der Wasserversorgungsverbände und Gemeinden mit Wasserwerke). Seine umfassenden technischen Kenntnisse zum Thema Wasserversorgung und zu deren geschichtlichen Entwicklung sind Schwerpunkte seiner zahlreichen Publikationen, Abhandlungen und Vorträge.