Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Herber Verlust für Grüne
Özdemir will die Wahl in NRW nicht überbewerten
(sz/dpa) - Die Grünen in NRW und im Bund haben enttäuscht auf die hohen Verluste der Partei in Nordrhein-Westfalen reagiert. Der zwischenzeitlich drohende Absturz unter die Fünf-ProzentHürde konnte zwar vermieden werden, aber Rot-Grün in Düsseldorf wurde definitiv abgewählt. Ein schlechtes Ergebnis für die Ökopartei. Katrin Göring-Eckhardt, Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, bezeichnete das Wahlergebnis als „Schlag in die Magengrube“. Sie kündigte als Konsequenz einen kämpferischen Wahlkampf an.
Co-Spitzenkandidat Cem Özdemir sprach von „klaren Botschaften“für die Partei, die von den Wahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein ausgingen. Das schwache Abschneiden hat aber nach seiner Ansicht nur begrenzte Aussagekraft für die Bundestagswahl. „Erstmal haben wir letzte Woche in Schleswig-Holstein gefeiert, und da war es eine Landtagswahl, jetzt trauern wir über Nordrhein-Westfalen, da war es aber auch eine Landtagswahl“, sagte Özdemir am Sonntagabend in der ARD. „Die Themen der Grünen sind nicht abgewählt worden, sondern die Regierungspolitik ist abgewählt worden“, sagte der Parteichef.
Laut Hochrechnungen büßten die Grünen in NRW rund fünf Punkte auf nur noch gut sechs Prozent ein. Ihnen stehen jetzt neue Strategieund Kursdebatten ins Haus.