Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zahltag dank Kaufmann
Frisch Auf Göppingen verteidigt den EHF-Cup
(SID/dpa) - Titel verteidigt, Rekord geknackt: Frisch Auf Göppingen hat zum vierten Mal den EHF-Cup gewonnen. Die Schwaben besiegten die favorisierten Füchse Berlin im rein deutschen Finale mit 30:22 (15:13). Es war der 13. deutsche Erfolg im EHF-Cup in 14 Jahren. „Ich bin sehr stolz auf mein Team“, sagte Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson: „Wir hatten die notwendige Leidenschaft und den Fighting Spirit.“
Während die Göppinger um Torjäger Lars Kaufmann die Trophäe in den goldenen Lametta-Regen reckten und den überraschenden Erfolg gegen den Bundesliga-Vierten überschwänglich mit ihren Fans feierten, mussten die Berliner die Überlegenheit des Gastgebers anerkennen. „Das tut schon sehr weh“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning: „Wir haben kein Mittel gefunden und hatten der Göppinger Leidenschaft nichts entgegenzusetzen.“
Göppingen kürte sich mit dem Triumph in eigener Halle zum Rekord-Titelträger, denn schon in den Jahren 2011 und 2012 hatte man den „kleinen“Europacup geholt. Überragender Spieler beim Liga-Zwölften war Kaufmann. Der Weltmeister von 2007 traf zeitweise nach Belieben und wurde mit acht Treffern zum besten Torschützen. „Besser kann es nicht laufen“, sagte der 35-Jährige. Auf Seiten der Berliner, die ihren zweiten EHF-Titel nach 2015 verpassten, trafen Petar Nenadic und Hans Lindberg je siebenmal.
Göppingen, das sich im Halbfinale am Samstag mit 33:29 gegen den SC Magdeburg durchgesetzt und dem SCM damit wettbewerbsübergreifend die erste Niederlage nach 22 Spielen beigebracht hatte, profitierte im Endspiel von den vielen technischen Fehlern der Füchse. Zudem entschärfte Keeper Primoz Prost vor allem im zweiten Abschnitt wichtige Bälle. Da verloren die Füchse immer mehr den Faden, sie agierten fahrig und kamen gegen die aggressive Göppinger Deckung kaum noch zum Abschluss. Spätestens beim 28:20 fünf Minuten vor dem Ende knallten die ersten Sektkorken bei den Frisch-Auf-Fans.