Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Baumschule App ganz nah
Kleine Besonderheiten der Schul-Nachbarn entdecken
- Die Klasse 4b der Donau-Bussen-Schule Unlingen hat die Baumschule App besucht. Gärtnerin Claudia Aicher zeigt der Klasse dabei nicht nur das Gelände und den Verkaufsraum, sondern verrät auch ein paar kleine Geheimnisse.
Die Baumschule App gibt es in Unlingen schon seit 1928 und seitdem hat sie sich immer mehr erweitert. Heute umfasst die Fläche circa 15 Hektar. Claudia Aicher schätzt, dass auf dieser Fläche mehrere 1000 Bäume, Sträucher, Blumen, Kräuter, Wasserpflanzen und Hecken wachsen. Dabei ist die Verkaufsfläche in Unlingen nicht alles, sondern die Flächen verteilen sich auch auf Felder rund um den Ort. Dort wachsen dann zum Beispiel größere Nadelgehölze, die geholt und mit Ballentuch verkauft werden.
Einige der vielen Pflanzen haben ihre Besonderheiten. Der Olivenbaum am Eingang ist stolze 100 Jahre alt. Ein Kuchenbaum am Haus duftet im Herbst, wenn sich die Blätter färben, nach frisch gebackenem Kuchen. Sehr speziell sind auch die japanischen Bonsai im Hof. Sie kommen direkt aus Japan und man muss sie jedes Jahr schneiden, damit sie ihre hübsche Form behalten. Deshalb sind sie auch sehr teuer.
Außerdem gibt es in der Baumschule App sogar Sträucher, auf denen zum Beispiel zwei Sorten von Johannisbeeren wachsen. Das ist natürlich nicht von Natur aus so, sondern die Gärtner haben die Sträucher veredelt. Manchmal geben sie auch Bäumen mit Gittern und Gestellen eine besondere Form. Die sehen dann zum Beispiel fast wie Sonnenschirme aus.
Aufgaben eines Gärtners
Gärtner haben aber auch sonst viel Arbeit. Sie gießen, düngen und topfen die Pflanzen, bekämpfen Schädlinge und nehmen auch Bäume und Sträucher aus dem Acker. Dafür haben viele dann im Winter, nachdem alle nicht winterharten Pflanzen in die Gewächshäuser gebracht wurden, frei. In den Gewächshäusern werden aber nicht nur Gewächse eingestellt, sondern auch junge Pflanzen aufgezogen. Im ältesten Gewächshaus von 1950 wachsen allerdings nur noch Weintrauben als Dekoration, denn es wird als Fest- und Veranstaltungsraum genutzt.
Technik in der Baumschule
Um den vielen Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern, werden Traktoren, Radlader mit Gabeln und Schaufeln, Kompaktlader, Pflug, Mulen, Ballenstechmaschinen, Pflanzmaschinen und die Topfmaschine, zum Füllen der Pflanztöpfe mit Erde, eingesetzt. Damit die große Fläche nicht von Hand gegossen werden muss, gibt es eine Bewässerungsanlage, die das Wasser aus der Kanzach nutzen darf. Claudia Aicher hat den Viertklässlern also ganz schön viele Geheimnisse über ihre Schul-Nachbarn und deren Pflanzen und Aufgaben verraten. Der ein oder andere schnuppert im Herbst sicher mal am Kuchenbaum und wird dann vielleicht auch vom Gärtnereihund Hugo freundlich begrüßt.