Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So wachsen Wanderfalk­en auf

Webkamera überträgt Bilder aus einem Wanderfalk­enhorst im Biosphären­gebiet

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(sz) - Wie zwei Wanderfalk­en im Biosphären­gebiet wachsen, kann derzeit jeder im Internet verfolgen. Eine Kamera in einem Horst von Wanderfalk­en liefert immer neue Bilder.

Wie zwei kleine Federbüsch­el sehen die Jungtiere aus, die rund um die Uhr von einer am Horst angebracht­en Kamera beobachtet werden. Alle fünf Minuten wird ein aktuelles Foto aus dem Kinderzimm­er auf die Webseite der Arbeitsgem­einschaft Wanderfalk­enschutz (AGW) übertragen. Die AGW konnte mit finanziell­er Unterstütz­ung über das Förderprog­ramm „Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb“die Kamera installier­en.

Nun kann jeder Nutzer die Bilder nach Tagen und Uhrzeit auswählen und hintereina­nder abspielen. Ornitholog­en und Naturbegei­sterte können so bequem im Sessel sitzend den Alltag im Felsenhors­t in luftiger Höhe verfolgen. Die Lage des Felsens ist allerdings geheim, um Störungen zu vermeiden. „Irgendwo im Großen Lautertal im Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb“, nur so viel verrät Frank Rau, Projektlei­ter bei der AGW.

„Uns ist bisher keine andere Horstkamer­a an einem natürliche­n Wanderfalk­enhorst bekannt“, ergänzt Andreas Buck von der AGW. Er hat die Kamera bereits 2015 zusammen mit Armin Waldbüßer aus Neu-Ulm und Bruno Roth aus Untermarch­tal installier­t. Den Strom liefert ein Solarpanel, die Fotos werden über Funk ins Internet übertragen.

Für Rüdiger Jooß, zuständig für Naturschut­z, Forschung und Monitoring in der Geschäftss­telle Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb, ist die Webkamera eine spannende und zeitgemäße Form der Öffentlich­keitsarbei­t für den Naturschut­z. „Gerade Jugendlich­e können über innovative Angebote wie Apps oder Social-MediaForma­te für Themen der Natur sensibilis­iert und gewonnen werden“, so seine Erfahrunge­n und die der Kollegen. Daher wurde das Projekt der AGW auch im Rahmen des Förderprog­ramms „Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb“2014 finanziell unterstütz­t. Wenn alles gut geht – und kein Uhu kommt – werden die beiden Jungvögel im Juni ausfliegen. Bis dahin kann der Familienal­ltag im Wanderfalk­enhorst per Mausklick beobachtet werden.

In die Stube der Wanderfalk­en kann jeder im Internet schauen: ●» www.agw-bw.de/webcam

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FOTO: ANDREAS BUCK Die beiden Jungtiere etwa drei Wochen nach dem Schlüpfen. Dieses Foto stammt jedoch nicht von der Horstkamer­a, sondern wurde beim Vogelberin­gen aufgenomme­n.

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