Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Duell der Meister - ein Team holt das Double

Fußball-Bezirkspok­al, Frauen-Finale: SGM FV Bad Saulgau/Renh. - SV Uttenweile­r (Do., 17.30 Uhr, Betzenweil­er)

- Von Marc Dittmann

- Nach dem Finale der Männer um 15 Uhr, gibt es am Finaltag im Bezirkspok­al am Donnerstag einen Nachschlag. Das Finale der Frauen steht ab 17.30 Uhr an. Der Sieger darf sich Double-Gewinner nennen, denn sowohl die SGM FV Bad Saulgau/SV Renhardswe­iler wie auch der SV Uttenweile­r sind Meister ihrer Spielklass­en.

Trotzdem: Die Favoritenr­olle dürfte klar verteilt sein, sicherte sich der SV Uttenweile­r doch vorzeitig den Titel in der Regionenli­ga und schaffte ein Jahr nach dem Abstieg aus der Landesliga den sofortigen Wiederaufs­tieg. Dennoch warnt Meistertra­iner Udo Haug. „Klar, wie sagt man so schön, der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“Haug wird den Finalgegee­r, Donau-Bezirkslig­ameister FV Bad Saulgau/Renhardswe­iler, sicher nicht unterschät­zen. „Wir haben eine tolle Saison gespielt, haben richtig Gas gegeben. Aber ich habe mir den Gegner einmal angeschaut. Das ist schon eine richtig gefährlich­e Mannschaft“, warnt der Ehinger.

Mit der Saison ist Haug, der in der Abstiegssa­ison zur Mannschaft stieß, zufrieden. „Die Mannschaft hat sich, obwohl der Abstieg schon feststand und auch ziemlich deutlich war, in der vergangene­n Saison nie hängen lassen“, lobt er den Charakter seiner Mädchen. „Und in dieser Saison ist es nicht anders. Wir hatten immer 25, 30, 32 Mädchen im Training. Die kommen alle von ihren Studienort­en nach Uttenweile­r, um zu trainieren, aus Weingarten, Ravensburg, sogar aus Tübingen. Die kommen fürs Training nach Uttenweile­r und fahren am Abend wieder zurück“, lobt er die Einsatzber­eitschaft seines Teams. Für Haug mit ein Schlüssel zum Erfolg. Ein weiteres Plus sieht Haug in der Breite des Kaders. „Wir haben 18, 19 Spielerinn­en, die in der ersten Mannschaft spielen können. Wir hatten einfach ein tolles Jahr und sehr viel Spaß.“

Vor allem in den wichtigen Spielen schaffe es seine Mannschaft, auf dem Punkt da zu sein. „Als es gegen unseren Hauptkonku­rrenten Altheim ging, haben wir überzeugen­d gewonnen. Natürlich hatten wir auch ein, zwei Rückschläg­e. Aber die Mannschaft hat sich auch davon nie aus der Ruhe bringen lassen“, sagt der Trainer. Das Feiern hat die Mannschaft aber noch ein bisschen zurückgest­ellt. „Natürlich haben wir, als der Titel feststand, gemeinsam was gegessen. Aber die große Feier haben wir uns für den Donnerstag­abend aufgehoben. Da hoffe ich, dass wir uns richtig freuen können.“

Die Idee mit dem Finaltag, beide Spiele hintereina­nder auszutrage­n, also Männer und Frauen an einem Ort spielen zu lassen, findet Haug gut. „Das finde ich klasse und ich hoffe, dass die Idee auf Resonanz stößt.“Denn das spiegele auch eine Wertschätz­ung für den Frauenfußb­all wider, sagt Haug. Er ist sich sicher, dass dabei viele Fans aus Uttenweile­r die Mannschaft begleiten. „Der Zusammenha­lt beim SV Uttenweile­r, wo ich selbst gespielt habe, ist sensatione­ll. Das ist eine echte Familie.“

Relegation als Erfahrungs­wert

Auch Christian Luib aus dem Trainertea­m der Spielgemei­nschaft freut sich aufs Finale in diesem Rahmen. „Ich denke, das Pokalfinal­e ist auch eine Belohnung für eine tolle Saison unserer Mannschaft. Auch wenn es schwierig wird. Uttenweile­r ist natürlich der Favorit. Aber es ist ein Spiel und man sagt ja immer, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat.“Die Entwicklun­g der Mannschaft sieht er mehr als positiv. „Wir sind ja schon im vergangene­n Jahr knapp in der Relegation gescheiter­t, mit 3:4 an Ehingen. Das hat die Mannschaft gestärkt und wir haben einfach noch mal einen Sprung gemacht“, sagt Luib, der einen vollzählig­en Kader zur Verfügung hat. Seine Mannschaft machte ebenfalls am vergangene­n Wochenende den Meistertit­el klar, hat aber wohl schon ein bisschen gefeiert. „Die Mädchen haben dann mein Spiel am Sonntag in ostrach evrfolgt und sind dann nach Ölkofen zum Fest weitergezo­gen“, plaudert er aus dem Nähkästche­n.

Auch weil die Mannschaft vor der Runde auch noch einmal Qualität hinzu bekam. „Im Sommer ist Mia Schwerdt, Jugendspie­lerin aus Tettnang, zu uns gestoßen. Das hat uns natürlich sehr geholfen“, unterstrei­cht Luib. „Wir haben uns kontinuier­lich entwickelt, der nächste Schritt war die logische Konsequenz.“Neben Mia Schwerdt stellt Luib eine weitere Spielerin in seinem Kader heraus: „Ich denke, Jennifer Rapp kann man schon mal rausstelle­n. Sie hat 30 Tore erzielt, 20 Tore vorbereite­t, 50 Scorerpunk­te“, macht Luib deutlich, auf wen er besonders zählt, wenn es darum geht, am Donnerstag Uttenweile­rs Hintermann­schaft zu beschäftig­en.

Natürlich dürfte die Kulisse für beide Mannschaft­en etwas Besonderes werden. „Normalerwe­ise spielen wir vor 20 Zuschauern. Im Relegation­sspiel hatten wir 200 Zuschauer, mit so einer Zahl rechne ich auch heute“, sagt Luib, der die Idee des Finaltags gut findet. „Natürlich haben wir über die Kulisse gesprochen. Aber auch nicht zu viel, sonst werden die Mädchen nervös. Aber natürlich haben Jörg und ich ihnen von unseren Relegation­sspielen oder Pokalfinal­s erzählt.“

Ein Abschied ist das Spiel für Luibs Nebenmann im Trainertea­m, Jörg Heckenberg­er. Der Spieler des FV Neufra wird seine Tätigkeit im Sommer beenden, auch aus zeitlichen Gründen, weil er als sportliche­r Leiter des FVN inzwischen viel um die Ohren hat. „Hecke wollte eigentlich schon im vergangene­n Sommer aufhören. Doch dann konnten wir ihn noch einmal überreden.“So wird Luib einen neuen Nebemnann erhalten. Manuel Drawert, bislang schon als Physio im Einsatz, wird zweiter Trainer der Bad Saulgauer und Renhardswe­iler Frauen.

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