Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
An diesen Stellen kracht es am Häufigsten
In Riedlingen zwei neue Unfallschwerpunkte - B312/Jet-Tankstelle und Einmündung Kirch- und Ziegelhüttenstraße
- Die Unfallschwerpunkte im Jahr 2016 lassen sich vor allem in Biberach und Riedlingen finden. Acht Gefahrenstellen im Landkreis Biberach machten die zuständigen Behörden im Landkreis Biberach aus, sieben davon befinden sich in beziehungsweise am Rand der beiden Städte. „Keinen Unfallschwerpunkt haben wir in Laupheim“, sagte Elisabeth Münz von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Biberach.
Einmal im Jahr analysieren Experten unter anderem von der Straßenverkehrsbehörde, des Straßenamts, der Polizei und Vertreter der Städte die Unfallschwerpunkte. Von solch einer Gefahrenstelle spricht man, wenn sich in einem Jahr vier gleichartige Unfälle an der gleichen Stelle ereignen.
In Riedlingen identifizierten die Behörden die Kreuzung Ziegelhüttenstraße/Kirchstraße als Unfallschwerpunkt. Sechs Unfälle mit einem Schwerverletzen und zehn Leichtverletzten ereigneten sich dort. Es waren ausschließlich Autofahrer beteiligt. „Hier gibt es einen hohen Verkehrsdruck“, erläuterte Münz. Hintergrund ist, dass auf der L 277 ein vergleichsweise hohes Verkehrsaufkommen herrscht und es deshalb kaum freie Lücken zum für einmündenden Verkehr aus der Kirchstraße gibt. 1995, 1999 und 2002 war die Kreuzung bereits Unfallschwerpunkt. „Wenn man hier eine Verbesserung erreichen will, geht das nur mit einer Signalanlage“, erläuterte Münz. Einen Kreisverkehr schlossen die Experten aus.
Ein weiterer Unfallschwerpunkt in Riedlingen ist die Kreuzung B 312/Einmündung Jet-Tankstelle. Auch hier werden die vier Unfälle mit einem Schwerverletzten und einem Leichtverletzen auf ein hohes Verkehrkehrsaufkommen zurückgeführt. „Seit der Eröffnung der Tankstelle fahren dort mehr Autofahrer in die B312 ein“, erläuterte Münz. Man wolle die Kreuzung weiter beobachten und überprüfen, ob auch hier eine Ampel Sinn macht.
In Biberach haben die Behörden fünf Gefahrenstellen ausgemacht. Wie in den Vorjahren bereits auch gehört dazu der Mini-Kreisel an der Friedenskirche in Biberach. „Der Mini-Kreisel ist durchgehend ein Unfallschwerpunkt, seit dieser gebaut wurde“, sagte Biberachs Ordnungsamtsleiterin Brigitte Länge. 2016 ereigneten sich dort elf Unfälle, sechs Menschen wurden leicht verletzt. Der Hauptgrund dafür: Vorfahrtsmissachtung. Im Herbst soll, wie berichtet, die Kreuzung umgebaut werden. Kleine Rampen sollen aus jeder der vier Fahrtrichtungen künftig dafür sorgen, dass die Autofahrer langsamer an der Kreisel heranfahren.
An einem weiteren Unfallschwerpunkt wird derzeit gebaut: Das Jordanei erhält einen U-Turn. 2016 ereigneten sich an der Einmündung Jordanei B 312/Memminger Straße B 30/1 neun Unfälle. Größtenteils blieb es bei Blechschäden, eine Person wurde leicht verletzt. „Allein in diesem Jahr hatten wir dort fünf Unfälle. Es besteht also dringender Handlungsbedarf“, sagte Joachim Eggensberger vom Polizeipräsidium Ulm.
Auch die Nordwestumfahrung war Thema bei den Beratungen. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint sich das Problem mit Unfällen in Richtung Westen zu verlagern – und zwar an die Anschlussstelle Birkenhard. Vier Unfälle mit drei Schwerund einem Leichtverletzten ereigneten sich dort 2016. Bei allen vier Unfällen kollidierten Linkseinbegier mit von links kommenden, bevorrechtigten Fahrzeugen, so Länge. Eine Überlegung sei, das Vorfahrtachtenschild durch ein Stoppschild auszutauschen. Dies sei bereits bei der Anschlussstelle Warthausen mit Erfolg praktiziert worden.
Nach längerer Zeit tauchen wieder die Kreuzungen Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267 sowie Ehinger Straße/Bismarckring als Unfallhäufungsstelle auf. In beiden Fällen ist der Hauptgrund für diese Einstufung, dass Ampeln ausgeschaltet waren oder einen technisch Defekt hatten. So ereigneten sich sieben Unfälle mit einem Schwer- und zwei Leichtverletzten an der Kreuzung Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267.Vier Unfälle mit drei Leichtverletzten ereigneten sich an der Ehinger Straße/Bismarckring.
Rätsel gibt den Experten die Einmündung L 283-L 284 bei Bad Schussenried-Steinhausen auf. Dort ereigneten sich 2016 sieben Unfälle mit fünf Leichtverletzen. In vier Fällen fuhren Autofahrer auf den Vordermann auf, der ordnungsgemäß am Stoppschild angehalten hatte. Die Experten ziehen jetzt in Betracht, ein zusätzliches Schild mit der Warnung vor Auffahrunfällen anzubringen.