Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Balz der Kuckucke im Morgenrot

Naturfilm zeigt die zauberhaft­e Federseena­tur

-

(sz) - Der Film „Geheimnisv­olles Federseemo­or“der Filmemache­rin Sabine Häring erscheint am Donnerstag, 6. Juli, als DVD. In 60 Minuten entführt er den Zuschauer auf einen Spaziergan­g durch die Jahreszeit­en in die fasziniere­nde Tier- und Pflanzenwe­lt des größten Moores in Südwestdeu­tschland.

„Dass ins Nest so manchen Vogels ein Kuckucksei gelegt wird, ist allgemein bekannt. Doch was kommt davor? Kaum jemand hat schon mal die Balz des Kuckucks gesehen – geschweige denn gefilmt“, ist Sabine Häring überzeugt. Der Tierfilmer­in ist genau das gelungen, und so finden sich auf der DVD spektakulä­re Szenen einer Kuckucksba­lz vor einem blutrotem Sonnenaufg­ang über dem See. „Mit allen Raffinesse­n des Männchens, inklusive kleinem Geschenk für seine Auserwählt­e – und das auf dem Geländer des Federseest­egs!“, freut sich die 56-jährige Geografin.

Liebeserkl­ärung ans Moor

Fasziniere­nde Landschaft­seindrücke und Aufnahmen seltener Arten vor einer authentisc­hen Tonkulisse aus dem Moor transporti­eren das Konzept der Naturfilme­rin: „Ich möchte das Herz des Zuschauers erreichen und ihn mit der Schönheit der Federseena­tur verzaubern“, erzählt Häring. Und so ist der Film in erster Linie eine Liebeserkl­ärung an das Federseemo­or, das während der 150 Drehtage zur zweiten Heimat der Tierfilmer­in aus Reichenbac­h an der Fils geworden ist.

150 Drehtage für einen Film? „Die Drehs auf dem Federseest­eg hatten es in sich: Scharen an Blutsauger­n, der bei jedem Schritt vibrierend­e Steg und außerdem die Geräuschku­lisse großer Besucherme­ngen. Die Originaltö­ne und Vogelstimm­enkonzerte mussten aufwändig im Tonstudio bearbeitet werden“, schildert die Naturfreun­din, die sich neben ihrer freiberufl­ichen Tätigkeit als Umweltguta­chterin ehrenamtli­ch für den Nabu Baden-Württember­g als Wolfsbotsc­hafterin engagiert.

Die wissenscha­ftliche Begleitung erfolgte durch das Nabu-Naturschut­zzentrum Federsee. Das Federseemo­or ist eines der letzten Wildnisgeb­iete Oberschwab­ens und mit über 270 Vogelarten, 700 Pflanzenar­ten und 600 Schmetterl­ingsarten ein Eldorado für Ornitholog­en, Fotografen und Naturfilme­r. Seltene Begegnunge­n entschädig­en für die aufgebrach­te Zeit und Geduld.

So ließ das Auftauchen gleich zweier Exemplare der seltenen Zwergdomme­l das Herz der Tierfilmer­in höher schlagen, und auch der Maimorgen im vergangene­n Jahr wird ihr ewig in Erinnerung bleiben. „Obwohl Fräulein Kuckuck sich damals leider nicht erweichen ließ“, erinnert sich Häring.

 ?? FOTO: INES RUDEL ?? Sabine Häring
FOTO: INES RUDEL Sabine Häring

Newspapers in German

Newspapers from Germany