Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Autoverwertung geht nach Ochsenhausen
Der Eigentümer hat dem Unternehmen gekündigt – Spekulation über Nachfolgenutzung
- Die Autoverwertung Frankenhauser verlässt Riedlingen. Das Unternehmen, das seit 1999 seinen Sitz in der Zwiefalter Straße hatte, verlegt den Betrieb nach Ochsenhausen. Hintergrund: Der Vermieter hat dem Unternehmen gekündigt. Was auf der Fläche in Riedlingen künftig angesiedelt wird – dazu gibt es bereits Spekulationen in der Stadt.
Der Platz am Rande der Altstadt, direkt an der B 312 gelegen, war bislang voll mit ausrangierten Fahrzeugen, die alle ausgeschlachtet oder weiter verwertet wurden. Doch das war einmal. Der Platz ist zur Freifläche geworden, die Hallen sind leer geräumt. Nicht freiwillig, wie der Angestellte Roland Frankenhauser berichtet. Denn das Unternehmen hat Ende 2015 die Kündigung erhalten. „Die Kündigung kam aus heiterem Himmel“, sagt Frankenhauser. Doch das Ende auf dem Platz konnte nochmals herausgezögert werden.
Nun ist das Ende fix. Die Autoverwertung hat Riedlingen verlassen und wird in Ochsenhausen neu starten. Ein Zweiglager in Sonthofen im Allgäu bleibt bestehen. Die Niederlassung in Ochsenhausen wird in Betrieb genommen, sobald das Landratsamt die Genehmigungen erteilt hat. Das werde demnächst der Fall sein, hofft Frankenhauser.
Der Betrieb verlässt die Region Riedlingen nicht gerne, wie Frankenhauser sagt. Nach der Kündigung haben man versucht im Raum Riedlingen eine Fläche zu finden, auf der die Autoverwertung weiter betrieben werden kann. Denn hier hat Frankenhauser seine Kunden und seine Ansprechpartner. Aber vergeblich.
Damit verliert die Raumschaft einen weiteren Betrieb der Branche, nachdem bereits die Autoverwertung Wied in der Bahnhofstraße wegen der geplanten Brücke an diesem Standort sein Unternehmen aufgeben musste. Viele Autoverwerter seien nun nicht mehr übrig, sagt Frankenhauser. Irgendwann gebe es niemand mehr, der dies macht. Gleichzeitig soll möglichst viel recyclet werden, sagt er. Dies war bislang das Geschäft der Frankenhausers auf dem Areal. Aus Schrottautos wurden wiederverwertbare Teile ausgebaut und weiterverkauft.
Seit 1999 gibt es die Autoverwertung an dieser Stelle, auch wenn es 2015 zu einem Besitzerwechsel kam. Seither ist Yvonne Heinzmann die Inhaberin. 2014 hat ein großer Brand bei der Autoverwertung für Schlagzeilen gesorgt. Eine Halle ist dabei abgebrannt, etliche Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Diese Halle ist seither auch nicht mehr aufgebaut worden. Und die anderen Hallen sind ebenfalls sehr sanierungsbedürftig.
Burger King?
Über die Nachfolgenutzung an dieser exponierten Stelle mit seiner großzügigen Fläche wird bereits spekuliert. Bürgermeister Marcus Schafft stellt klar, dass auf dem Gelände nicht jedes Gewerbe zugelassen werden kann. Bei dem Areal handele es sich um ein beschränktes Gewerbegebiet. Aufgrund der rechtlichen Vorgaben, ist die Ansiedlungen von Tankstellen, Vergnügungsstätten, Einzelhandel und störendem Gewerbe nicht möglich. „Auch die Ansiedlung eines Drogeriemarkts geht nicht“, sagt Bürgermeister Marcus Schafft.
Allerdings gibt es Gerüchte in der Stadt, dass sich die Fast-Food-Kette „Burger King“an diesem Platz unterhalb der Berufsschule und in Fußläufigkeit zum den anderen Schulen niederlassen will. Dies wäre grundsätzlich nicht ausgeschlossen, sagt Schafft, dem diese Pläne allerdings nicht bekannt sind. Bisher sei der Eigentümer des Platzes auch nicht auf die Stadt zugekommen, betont Schafft.
Burger King selbst will dazu keine Stellung nehmen – weder wird öffentlich Interesse signalisiert noch werden Pläne dementiert.