Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Verworfene Variante: Schlossplatz-Areal
In der Öffentlichkeit erschien bis zuletzt ein Pflegeheim auf dem Schlossplatz-Areal als die von Verwaltung und Gemeinderat bevorzugte Variante. Dafür sprach die Möglichkeit, den Neubau des Pflegeheims in das Sanierungsgebiet Kernstadt III einzubeziehen. In dem Sanierungsprogramm stehen Fördergelder zur Verfügung, sanierungsbedingte Abbruchkosten und Minderungen des Substanzwertes können abgerechnet werden. Für einen möglichen Investor bietet sich so eine relativ gesicherte Kalkulationsgrundlage. Auch deshalb, weil der Betreiber des Marienheims, die Altenheimat Eichenau, eine langfristige Bindung an den Standort Bad Buchau zugesagt hat. Die Investorensuche wäre damit vielversprechend, bestätigt die Stadtverwaltung: „Grundsätzchen
lich gibt es gleich mehrere potenzielle und renommierte Investoren aus der Region, die an der Umsetzung eines derartigen Projekts Interesse bekundet haben.“Gegen diese Lösung sprechen aus Sicht der Stadtverwaltung aber eine Reihe von Nachteilen:
Wegen der Bestimmungen des ● Denkmalschutzes (Ensembleschutz) steht nur ein verhältnismäßig
kleiner Bereich für einen Neubau zur Verfügung. Damit ist nur der Bau einer alleinstehenden Pflegeeinrichtung möglich. Die angedachte Verbindung mit ergänzenden Angeboten (betreutes Wohnen, Tagespflege) scheidet damit aus.
Die Stadt – bislang noch Eigentümerin ● des Gebäudes – wäre nach diesem Modell endgültig außen vor. In einem städtebauli- Vertrag wäre der Investor lediglich dazu verpflichtet, ein Pflegeheim mit 45 bis 60 Betten zu errichten und einen Betreibervertrag mit der Altenheimat Eichenau abzuschließen. Darüber hinaus besäße die Stadt aber keine Einflussmöglichkeiten mehr auf das ehemals städtische Marienheim. Viele Buchauer besitzen aber eine emotionale Bindung zu „ihrem“Marienheim. Weitere städtebauliche Möglichkeiten ● auf dem Schlossplatz würden damit verbaut. Für die mögliche Erweiterungen der Schlossklinik und des Progymnasiums blieben keine Flächenressourcen übrig. Für Verwaltung und Gemeinderat stellte sich deshalb ein Neubau auf dem Areal des Moorheilbads als die bessere Variante dar.