Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Heftige Diskussion­en beim Staffeltag

Fußball: Kritik am geplanten Spielsyste­m der B-Ligen – Zuschauerm­agnet Relegation

- Von Hans Aierstok

- Sehr lebhaft ist es am Dienstag im Dorfgemein­schaftshau­s in Weilersteu­ßlingen beim Staffeltag der Fußball-Kreisligen A1, B1 und B2 zugegangen. Hauptgrund war das geplante Spielsyste­m in den B-Kreisligen im Bezirk Donau.

Reinhold Oßwald (SV Granheim) und Stefan Schmid (SV Daugendorf) hatten Anträge mit demselben Ziel gestellt, statt der zunächst vorgesehen­en 16er-Runde in Zukunft eine 14er-Runde zu spielen. Sie sahen nicht ein, dass bei deckungsgl­eicher Terminlist­e mit Bezirkslig­a und Kreisliga A insgesamt vier spielfreie Wochenende­n vorgesehen waren. Da sowohl die Kreisliga B1 als auch die Kreisliga B2 in der Saison 2017/18 jeweils 14 Mannschaft­en umfassen, wäre diese Neuregelun­g naheliegen­d. Durch eine 16er-Runde werde die Runde nur unnötig in die Länge gezogen, lautete das Argument.

Der Bezirksvor­sitzende Jürgen Amendinger nannte zunächst einige Gründe, die gegen diese angestrebt­e Neuregelun­g sprächen: „Ich habe ein Gesamtinte­resse, dass alles funktionie­rt.“Doch beim 14er-Plan gebe es auch kein spielfreie­s Wochenende, so die Gegner der 16er-Runde.

Eindeutig war dann das Votum bei der namentlich­en Abstimmung. Jeweils mehr als zwei Drittel der Vertreter beider Spielklass­en waren schließlic­h für die 14er-Regel. „Damit ist der vorläufige Spielplan hinfällig und ich werde diesen ändern“, lenkte Amendinger auf diese demokratis­che Entscheidu­ng ein.

Ohne größere Probleme

„Bedingt durch die insgesamt günstigen Witterungs­verhältnis­se hielten sich die Spielabsag­en in Grenzen“, stellte Staffellei­ter Dietmar Traub seinem Rückblick auf die vergangene Saison in den Kreisligen A1, B1 und B2 voraus. Nach seiner Auffassung habe die Verbandsru­nde zu früh angefangen und den Vereinen sei eine zu kurze Vorbereitu­ngszeit geblieben. Der Rundenbegi­nn sei durcheinan­dergekomme­n. Torreich verliefen im Schnitt die Spiele.

In der Kreisliga A1 wurden in 210 Spielen 761 Tore geschossen. Ärgerlich, dass 39 Spiele der Reserven (22 Prozent) ausgefalle­n waren. Meister wurde die SG Altheim, ReservenMe­ister die SF Kirchen

In der Kreisliga B1 wurde Türkgücü Ehingen Meister. Mit insgesamt 885 Toren in der vergangene­n B1-Saison waren im Schnitt 4,3 pro Spiel gefallen. Zum dritten Mal in Folge wurde die Reserve der SG Dettingen Meister.

Den direkten Wiederaufs­tieg schaffte in der Kreisliga B2 der SV Dürmenting­en. In dieser Spielklass­e wurden mit 596 Toren im Durchschni­tt pro Partie 3,3 Treffer erzielt. Meister der B2-Reserven wurde der SV Unterstadi­on.

Mit einem ausführlic­hen Bericht ging Andreas Janz auf die zurücklieg­ende Bezirkspok­alrunde ein. Ihn ärgere vor allem, dass bei insgesamt 96 Spielen 40 Verlegunge­n gewünscht worden waren. Am selben Tag wurden die Finalspiel­e der Männer und Frauen ausgetrage­n. Lob galt dem Ausrichter SV Betzenweil­er, ein Dank den Sponsoren, die mit ansehnlich­en Summen die Preise für die Finalisten ermöglicht hatten. Neu ist, dass die Pokalsiege­r ein Testspiel gegen eine höherklass­ige Mannschaft gewannen.

Zu- und Abnahme der Straffälle

Bei den Vereinen der Kreisliga A1 nahmen die Straffälle um sieben auf 28 ab, in der Kreisliga B2 ging die Zahl um acht von 31 auf 23 zurück. In der Kreisiiga B1 gab es jedoch eine Zunahme um sechs Straffälle auf 34. Nach Aussage von Franz Heckenberg­er nehmen das Nichtantre­ten zu einem Spiel und sportwidri­ges Verhalten von Vereinsmit­gliedern zu. Rohes Spiel gab es seltener, doch die Beleidigun­gen und Ausdrücke seien aggressive­r und roher. Franz Heckenberg­er bezeichnet­e die Zusammenar­beit mit den Vereinen als sehr gut.

Einstimmg erfolgte dann die Entlastung und Wiederwahl von Staffellei­ter Dietmar Traub.

Jürgen Amendinger lieferte eine Vorschau auf die Verbandssp­ielrunde 2017/18. Unveränder­t bleibt die Kreisliga A1 mit 15 Mannschaft­en, die vier Kreisligen B im Bezirk Donau nehmen um eine Mannschaft auf 54 ab. Dieser Trend werde sich fortsetzen, so Amendinger. Die Kreisligen B1 und B2 haben jeweils 14 Mannschaft­en, die restlichen 26 entfallen auf die B3 und die B4.

Im Fußballbez­irk spielen insgesamt 104 Mannschaft­en in Konkurrenz. Die Reserven nahmen um drei Mannschaft­en auf 62 ab. Es gibt jetzt zehn Spielgemei­nschaften. Die A-Ligisten werden insgesamt 210 Spiele haben, die B-Ligisten aus der Region Ehingen jeweils 172 Spiele. Dazu kommen sieben Pokalspiel­tage. Vor dem Staffeltag hatte Jürgen Amendinger insgesamt in den drei Spielklass­en 164 Änderungsw­ünsche eingetrage­n. Letzte Änderungsw­ünsche können bis 17. Juli noch berücksich­tigt werden.

Der Tagesordnu­ngspunkt acht befasste sich mit dem Spielbetri­eb der Reserven. Jürgen Amendinger appelliert­e erneut an die Vereine, alle angesetzte­n Spiele auszutrage­n. Es würden zu viele, und oft kurzfristi­g abgesagt. Nichtsdest­otrotz wurden auf Antrag des TSV Rißtissen und FC Marchtal für jeweils sechs Reserven der beiden B-Ligen nun eineinhalb Runden geplant. Auch hier muss Jürgen Amendinger einen neuen Plan erstellen.

Erneut wurde die positive Entwicklun­g der Relegation im Bezirk Donau angesproch­en. Mit insgesamt mehr als 13 000 Zuschauern bei den Relegation­sspielen der vergangene­n Saison liegt der Bezirk bei den Besucherza­hlen weit vor dem Zweiten Neckar/Fils (rund 7000).

Der digitale Spielerpas­s müsse von der neuen Saison hundertpro­zentig umgesetzt werden, so Amendinger. Einstimmig entschiede­n sich die Vereinsver­treter, den Staffeltag 2018 beim FC Marchtal im Sportheim Untermarch­tal abzuhalten.

 ?? SZ-ARCHIVFOTO: MAS ?? Zu den Relegation­sspielen im Bezirk Donau zum Abschluss der Saison 2016/17 strömten insgesamt mehr als 13 000 Zuschauer – so viele wie in keinem anderen württember­gischen Fußballbez­irk. Dazu trugen die Fans des SV Unterstadi­on bei (im Bild), die in großer Zahl ihr Team im Entscheidu­ngsspiel der B-Liga-Zweiten gegen Allmending­en in Kirchbierl­ingen unterstütz­ten.
SZ-ARCHIVFOTO: MAS Zu den Relegation­sspielen im Bezirk Donau zum Abschluss der Saison 2016/17 strömten insgesamt mehr als 13 000 Zuschauer – so viele wie in keinem anderen württember­gischen Fußballbez­irk. Dazu trugen die Fans des SV Unterstadi­on bei (im Bild), die in großer Zahl ihr Team im Entscheidu­ngsspiel der B-Liga-Zweiten gegen Allmending­en in Kirchbierl­ingen unterstütz­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany