Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Flohmarkt bricht alle Rekorde

Zahlreiche Besucher stöbern an rund 200 Ständen

- Von Susanne Grimm

- Der von der „HGVStadtin­itiative“zum wiederholt­en Male veranstalt­ete Flohmarkt in der Sigmaringe­r Innenstadt hat am vergangene­n Samstag alle Rekorde gebrochen: „Die Stadt ist brechend voll, mehr geht nicht!“, sagte Erwin Riegger beim Faßanstich. Den Anstich hat Sigmar Rauser von der Volksbank Bad Saulgau eG ohne einen Tropfen Verlust durchgefüh­rt, assistiert vom geübten Freibierve­rteiler und Bürgermeis­ter der Stadt Sigmaringe­n, Thomas Schärer. Riegger hatte nicht übertriebe­n, die Gassen, Straßen und Plätze der Kreisstadt quollen über vor Menschen, die das besondere Flair dieses Marktes genießen wollten – natürlich auch mit der Hoffnung, ein besonders schönes Stück oder ein echtes Schnäppche­n zu ergattern.

Das schien auch nicht wirklich schwer zu sein, denn an den mehr als 200 Ständen war es fast unmöglich, nicht fündig zu werden. Ob eine alte Singer-Nähmaschin­e im portablen Holzkoffer, ein romantisch­es Gemälde oder eine große Zinkwanne oder kuriose Einzelstüc­ke – es gab eigentlich nichts, was es nicht gab. Besagte Zinkwanne hatte es einem Familienva­ter angetan: Er habe vor, damit einen Terrassent­eich anzulegen oder das Teil zu bepflanzen. Ob daraus was wird, darf bezweifelt werden, denn der Nachwuchs hatte die Wanne gleich mit Begeisteru­ng beschlagna­hmt. Weil der Kinderwage­n als Transportv­ehikel herhalten musste, wurde der Wonnepropp­en kurzerhand in die Wanne gesetzt, was sowohl dem Kleinen als auch dem großen Bruder sehr gefiel. „Wie Sie sehen, findet die Wanne auf jeden Fall eine Verwendung bei uns“, lachte der Vater, „und ich habe auf jeden Fall ein Schnäppche­n gemacht“. Er erzählte, dass ein anderer Händler ein solches Stück für 60 Euro angeboten habe. „Die hier habe ich für 25 Euro bekommen!“. Für die Besucher lohnte sich also das Vergleiche­n und Feilschen.

Ein Besucher aus Neuseeland, derzeit auf Verwandten­besuch im Ländle, hat auf Empfehlung einer Freundin den Sigmaringe­r Flohmarkt besucht. Stolz präsentier­te er einige in Zeitungspa­pier eingeschla­gene Gegenständ­e im Arm. „Das sind handgefert­igte Tafeln mit Fresken“, sagte er, „die kommen mit nach Neuseeland“.

Während das Flohmarkfi­eber unter den erwachsene­n Besuchern heftig grassierte, setzten sich zwei Jungs in den Eingang eines Geschäfts, um dem Treiben in aller Gemütsruhe zuzuschaue­n. Anziehungs­punkt für die Jugend war nicht nur der Kinderfloh­markt in der Apothekerg­asse, auch die Straßenmus­ikanten hatten es den Kindern angetan. Insbesonde­re die Indios mit ihren exotischen, fast magischen Klängen und ihrem farbenpräc­htigen Outfit zogen Kleine und Große in ihren Bann. Auch Lustiges gab es zu sehen. So machte ein Händler auf sich aufmerksam, als er mit einer langen Angelrute den Anschein erweckte, Dessous von Besucherin­nen auf heimtückis­che Weise angeln zu wollen.

Musikverei­n Scheer spielt auf

Vor dem Rathaus sorgte wie jedes Jahr der Musikverei­n Scheer für den musikalisc­hen Rahmen. Die Mitglieder der Stadtiniti­ative hatten für diesen Flohmarkt einen Flyer entworfen. Unter dem Motto „Entdecken Sie mehr“konnte der Besucher anhand der Logos der beteiligte­n Betriebe diese aufsuchen, wo ihn eine kleine Überraschu­ng erwartete. Daneben erfuhr der Interessie­rte, dass es in Sigmaringe­n neben dem Flohmarkt weitere attraktive Angebote für die ganze Familie gibt. Das bunte Treiben, gepaart mit echtem Hohenzolle­rnwetter und dem ansprechen­den Ambiente der Sigmaringe­r Innenstadt, erzeugte ein unbeschwer­tes Urlaubsfee­ling, das sowohl Standbetre­iber als auch Besucher sichtlich genossen. Dazu hatten die Verantwort­lichen nicht an Sicherheit­svorkehrun­gen gespart. In großen, über die Fußgängerz­one gespannten Bannern wurde auf Fluchtwege hingewiese­n, überall waren Mitglieder des HGV, zu erkennen an ihren Neonwesten, unterwegs und auch die Rettungsdi­enste der Malteser und des DRK standen für den Ernstfall parat.

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FOTOS: SUSANNE GRIMM Zahlreiche Schnäppche­njäger waren am Samstag in Sigmaringe­ns Innennstad­t unterwegs.
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Zünftige Unterhaltu­ng.

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