Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bürger sollten entscheiden
Die Riedlinger Ortsteile können zufrieden sein:
Die Unechte Teilortswahl ist – vorerst – vom Tisch. Auch 45 Jahre nach der Eingemeindung besteht noch die Sorge, dass die Interessen der Ortsteile ohne dieses „Sicherungssystem UTW“unter den Tisch fallen. Aber weil Politik auch ein Machtspiel ist, ist das nachvollziehbar. Wer nicht vertreten ist, kann Interessen weniger durchsetzen. So einfach ist das.
Verkannt wird allerdings, dass die UTW tatsächlich Wahl-Ungerechtigkeiten produziert, und dass eine Abschaffung Chancen eröffnet – auch für die Teilorte: Nämlich stärker als bislang vertreten zu sein. Zum einen, weil die Wahlbeteiligung in den kleineren Ortschaften höher ist; aber auch weil die Bekanntheit eines Franz-Martin Fiesels, eines Hermann Hennes oder eines Stefan Schmids deutlich über den Teilort hinausragt. Diese würden auch Stimmen aus dem Kernort für sich verbuchen. Dass das Gremium durch die Abschaffung verschlankt wäre, wäre ein weiterer Vorteil. Sei’s drum: Das Thema ist aktuell durch, was nicht schlimm ist. Die Stadt ist mit der UTW gut gefahren. Aber realistisch gesehen, wird es – trotz des Beschlusses – langfristig wieder auf die Tagesordnung kommen. Und sei es durch ein Bürgerbegehren. Und es wäre nicht das Schlechteste, wenn die Bürger über dieses grundsätzliche Thema befinden würden.