Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wahrnehmen, wo Christen helfen können
Sonnige Andacht an der Zwiefalter Sattlerkapelle lockt rund 250 Besucher
ZWIEFALTEN - Sonntag an der Sattlerkapelle: Um 13 Uhr beim Aufbau der Sitzbänke für die 23. Sternwallfahrt herrschte noch Skepsis und Unsicherheit, ob das Wetter gut werden würde. Von 13.30 bis 14.30 Uhr ging anhaltender Regen nieder. Danach hellte der Himmel aber auf und zur Begrüßung um 15 Uhr durch Pfarrer Paul Zeller strahlte die Sonne wärmend auf die „mutigen Andachtsbesucher“.
In der letzten Viertelstunde vor 15 Uhr strömten noch gut 250 Besucher zur Sattlerkapelle und freuten sich über die guten Bedingungen. „Was war im Jahr 1597?“, fragte Pfarrer Zeller bei der Begrüßung und gab auch gleich selbst die Antwort: „In diesem Jahr wurde die Sattlerkapelle zum ersten Mal urkundlich erwähnt.“Er dankte den Menschen, „die aufbrachen mit dem Mut zu Neuem und bereit waren sich darauf einzulassen, was jeder Tag mit sich bringt“.
„Das ist der Tag des Herrn“sang der Waldarbeiterchor Zwiefalter Alb unter der Leitung von Egon Rupp zur Eröffnung. Voll Freude vernahmen die Besucher aus nah und fern auch die Marienlieder des Männerchors. Passend zum stillen Ort hörten die Besucher auch das Lied „Im Walde“, bei dem im Text ganz von fern „ein Lüftlein geht und wehet daher wie der Segen des Herrn“.
In der stillen Besinnung verwies Pfarrer Paul Zeller mit seiner Frage „Wozu sind Menschen fähig?“in Richtung der aktuellen Unordnung auf der Welt. Er bat gleichzeitig darum „Geduld aufzubringen und wahrzunehmen, wo Christen helfen können“. Nach der Bitte um Segen erklangen kräftige Stimmen über dem Wald: „Segne du, Maria, segne mich dein Kind, dass ich hier den Frieden, dort den Himmel find!.“
Bei Kaffee und köstlichem Kuchen saßen die Besucher noch lange in der wärmenden Sonne zusammen, führten gute Gespräche und freuten sich über den besinnlichen Nachmittag im Wald.