Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ziel: Münsterschule stärken
Zwiefalter Gemeinderat beauftragt Unternehmen mit der Konzeptentwicklung – 2019 soll Maßnahme bereits begonnen werden
Zwiefalter Gemeinderat beauftragt Konzept für Schulentwicklung.
ZWIEFALTEN - Deutliches Signal des Gemeinderats: Die Gemeinde Zwiefalten will den Schulstandort und die Münsterschule stärken. Daher wurde am Mittwochabend einstimmig die Erarbeitung eines „Schulentwicklungskonzepts“beschlossen. Bis zum Frühjahr 2018 soll gemeinsam mit Eltern, Lehrern und Behörden die Konzeption erstellt werden.
„Wir wollen ein ganz klares Signal setzen, dass uns der Schulstandort wichtig ist“, betonte Bürgermeister Matthias Henne. Vor allem soll auch auf Dauer die Zweizügigkeit gesichert und die Realschule als Schulform in Zwiefalten gehalten werden.
Denn die Entwicklung an der Münsterschule hat in den vergangenen Jahren zu einer gewissen Sorge Anlass gegeben. Obwohl aktuelle Berichte und Prognosen wieder von steigenden Schülerzahlen ausgehen, geht der Trend an der Münsterschule eher in die andere Richtung. „Eine gesicherte Zweizügigkeit der Klassen, die für die Qualität der pädagogischen Arbeit von besonderer Bedeutung ist, scheint für die Zukunft keineswegs gesichert“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Aber auch der bauliche Zustand des Gebäudes ist verbesserungswürdig: „Das Schulgebäude ist in einem energetisch sanierungsbedürftigen Zustand“, so das Ergebnis der Klimaschutzagentur.
Weitere Herausforderungen: Neue Nutzungsformen, wie zum Beispiel Lernbüros, Ganztagsbetrieb oder Inklusion kommen auf die Gemeinde und die Schule zu, auf die sie eine entsprechende Antwort geben sollten. Bildungsangebote seien ein wichtiger Standortvorteil, so die Verwaltung: „Kommunen treten in einen Wettbewerb um die Schüler.“
Diesen Wettbewerb nimmt die Gemeinde nun auf. Dazu setzt die Gemeinde auf die Zusammenarbeit mit der Firma nps Bauprojektmanagement aus Ulm. Das Unternehmen wurde beauftragt, die Schulentwicklungsplanung zu übernehmen und eine Projektentwicklungsstudie zu erstellen. Kostenpunkt: rund 30 000 Euro.
Am Ende der Studie sollen auch Empfehlungen stehen – auch baulicher Art. Denn um die Herausforderung zu meistern wird die Gemeinde um Baumaßnahmen nicht herum kommen. Die Spannbreite der Möglichkeiten reicht von einem Neubau der Schule über einen Teilabbruch bis hin zu einem Anbau.
Im Ratsgremium war die Zustimmung für dieses Vorhaben groß. Von den Räten wurde über diesen Beschluss von einem „Meilenstein“gesprochen, einem notwendigen Einstieg. Es sei gut, dass man das Thema nun angeht“.
Auch der Zeitplan steht fest und ist relativ straff. Bis Ende Februar soll die Analyse des beauftragten Unternehmens nps vorliegen. Auf dieser Basis könnte dann anschließend in einem öffentlichen Verfahren ein Architekt beauftragt werden, der eine Vorplanung samt Kostenschätzung erarbeitet. Diese Kostenschätzung sollte im Sommer vorliegen, denn auf dieser Grundlage will die Gemeinde einen Zuschussantrag an das Regierungspräsidium stellen. Der Antrag muss spätestens im Oktober eingereicht sein. Ziel ist es 2019 mit den Bau- oder Sanierungsmaßnahmen beginnen zu können. „2019 soll der Baggerbiss oder der Spatenstich erfolgen“, so Henne. Das sei zwar sportlich, aber machbar.
Henne sieht im Moment den richtigen Zeitpunkt gekommen, dieses Thema anzugehen. Zum einen gebe es die Haushaltslage der Gemeinde derzeit her, dass dieses Projekt angegangen werden kann. Zudem gibt es im Moment auch Zuschüsse. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, so die rhetorische Frage des Bürgermeisters.
„Wir wollen ein ganz klares Signals setzen, dass uns der Schulstandort wichtig ist.“Bürgermeister Matthias Henne