Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ideen von Bürgern fließen in Ortsentwicklungskonzept
Einen Ortschaftsrat für den Kernort Herbertingen gibt es wohl nicht – Tempo 30 an der Schule denkbar
HERBERTINGEN - Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Herbertingen nähert sich der Zielgeraden. Das Büro Künster und die Gemeindeverwaltung haben die Ergebnisse der Fragebogenaktion Ende des Jahres 2016 und der Bürgerwerkstatt im Sommer dokumentiert und aufgearbeitet. Die Ergebnisse der fünf Schwerpunktthemen werden nun einer „intermanuellen Planung“zugeführt, die sich ständig weiterentwickeln könne, erläuterte Clemens Künster vom planenden Büro in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Als nächstes werden die Ergebnisse in einem Bericht dokumentiert. Danach könne man entscheiden, wohin die Reise in Herbertingen gehen soll. Die Vorschläge, die bei der Bürgerwerkstatt die höchsten Punktzahlen erhielten, rangieren nun oben auf der Liste der Projekte, die umgesetzt werden sollen. Themen ohne großen Zuspruch werden nur noch dokumentiert.
In einem kurzen Rückblick gab Friedhelm Werner vom Büro Künster einen kurzen Abriss über die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt und der Bürgerumfrage. Die hohe Beteiligung spreche für sich, sagte Werner. Die Aufgabe des Gemeinderates war es an diesem Abend, neu eingegangene Ideen zu diskutieren und über deren Aufnahmen in das ISEK zu entscheiden. Im Bereich „Leben und Wohnen“findet sich der Wunsch nach einem Tagescafé wieder, und bei der Inklusion bestehen schon konkrete Gedanken seitens des Gemeinderats. Bei den innovativen Wohnformen müsse man ein entsprechendes Handlungsfeld haben, was sicher zuerst in einem Arbeitskreis aufgearbeitet werden müsse, sagte Bürgermeister Magnus Hoppe.
Beim Schwerpunkt „Verkehr und Mobilität“stand die Querspange Marbacher/Ertinger Straße auf der Wunschliste. Das sei ein großes Projekt, für das eine Machbarkeitsstudie erstellt werden müsse. Weitere Vorschläge waren die Verlängerung Brenndauer der Nachtbeleuchtung in Herbertingen und Verkehrskontrollen. Tempo 30 für den gesamten Ort wird sich allerdings nicht realisieren lassen. Vielmehr ist es denkbar, dass eine Zone 30 im Bereich um die Schule eingerichtet wird.
Aus dem Themenbereich „Gemeinschaft“findet die Stärkung des Ehrenamtes Zuspruch. Dafür ist bereits eine Ehrenordnung in Vorbereitung. Einen Ortschaftsrat für Herbertingen wird es wohl nicht in der Form geben, wie auf der Wunschliste aufgeführt. „Die Aufgaben werden im Kernort durch den Gemeinderat und den Bürgermeister abgedeckt. Eine zusätzliche Bürokratie ist von der Verwaltung nicht zu verantworten“, sagte Hoppe. Auch die gesetzlichen Voraussetzungen seien nicht gegeben. Denkbar sei eventuell ein Kümmerer. „Wir brauchen jemand, der sich der Probleme der Bürger annimmt und weiterleitet“, sagte Manfred Müller (Unabhängige Bürger).
Plattform im Internet
Eine Plattform für den Austausch von Hilfeleistungen für Alt und Jung ist hingegen im Rahmen einer Neugestaltung der Gemeindehomepage vorgesehen. Dies wird vom Gemeinderat befürwortet. Der Wunsch nach einem Campingplatz an den Schwarzachtalseen wird von Seiten Herbertingens weiter vorangetrieben, ist aber schlussendlich Angelegenheit des Zweckverbands.
Eine Priorisierung der einzelnen Wünsche erfolgte nicht. Das Büro Künster wird nun die Punkte, die neu hinzugekommen sind, in das bisherige Konzept einarbeiten, damit über das weitere Vorgehen mit den vorhandenen Daten und Fakten im Gemeinderat entschieden werden kann.
Für Peter Maerz (Unabhängige Bürger) stellte sich die Frage: „Wie gehen wir weiter vor?“Der Maßnahmenkatalog sei okay, aber jetzt gehe es an die Umsetzung. „Wir brauchen einen roten Faden, an dem wir uns entlanghangeln können“, sagte er. Frank Bühler (Freie Liste) sprach sich für eine Priorisierung der einzelnen Punkte aus.