Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Landwirtschaftliche Produktionsstätte erhält Melkroboter
Landwirtschaftsamt erteilt Zustimmung zu Erweiterung der Anlage in Unlingen
UNLINGEN - Durch einen Anbau der landwirtschaftlichen Produktionsstätte bei der Sägmühle in Unlingen soll ein automatisches Melksystem mit zwei Robotern errichtet werden. Das Landwirtschaftsamt Biberach signalisierte grundsätzliche Einwilligung Aus Sicht der Unlinger Verwaltung jedoch sollte keine zusätzliche Erweiterung erfolgen.
Auf dem Hof befinden sich derzeit etwa 350 Tiere. Darunter sind 140 Milchkühe, von denen 120 laufend gemolken werden. Der Bauherr möchte ein automatisches Melksystem mit zwei Robotern einführen. Hierfür soll ein Anbau am bestehenden Boxenlaufstall und eine Überdachung der Liegebuchten mit zusätzlichen 14 Plätzen errichtet werden.
Bürgermeister Richard Mück wies in der jüngsten Gemeinderatssitzung darauf hin, dass die ursprüngliche Größe des Betriebs immer wieder erweitert wurde und es nun gewisse Grenzen gäbe, da dies mit zusätzlichen Immissionen verbunden sei.
Das Landwirtschaftsamt beim Landratsamt Biberach hat in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass gegen die geplanten Anbaumaßnahmen mit der Schaffung von 19 zusätzlichen Kuhplätzen „in immissionsschutzund landwirtschafttsrechtlicher Hinsicht“keine Bedenken bestehen. Allerdings sind gewisse Nebenbestimmungen zu übernehmen: Das Fassungsvermögen zur Lagerung von Wirtschaftsdüngern und Gärrückständen muss größer sein als die Kapazität, die in dem Zeitraum erfoderlich ist, in dem das Aufbringen von Düngemitteln verboten ist. Durch die zusätzlichen Tierplätze seien jedoch aufgrund der Lage und der Zahl der Plätze keine zusätzlichen Zusatzbelastungen für die Anwohner der Umgebung zu erwarten.
Lebhafte Debatte
Dem mochten nicht alle Ratsmitglieder uneingeschränkt zustimmen. Bürgermeister Mück stellte klar heraus, dass der Betreiber wisse, dass eine erneute Erweiterung an der Hofstelle nicht mehr möglich ist. Dies gelte auch für eine eventuelle Umstellung auf Schweinehaltung.
An diesem Punkt einer endgültigen räumlichen Begrenzung der Hofstelle seitens der Gemeinde entzündete sich eine lebhafte Debatte im Gremium. Als Basis für mögliche weitere Gespräche einigte man sich dann darauf, dass im Falle weiterer Erweiterungswünsche zuvor ein großes Immissionsgutachten erstellt werden müsse.
Einstimmig stellte der Gemeinderat schlussendlich das Einvernehmen für das Bauvorhaben her. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass eine zusätzliche Erweiterung der Hofstelle, die mit zusätzlichen Immissionen verbunden ist, nicht mehr möglich ist, fand mit nur neun Ja-Stimmen lediglich eine mehrheitliche Zustimmung.