Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stadt wappnet sich für Zeiten des Stromausfa­lls

Bau- und Umweltauss­chuss stimmt dem Kauf eines mobilen Stromerzeu­gers für 58 000 Euro zu

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RIEDLINGEN (uno) - Die Stadt Riedlingen kauft einen mobilen Stromerzeu­ger für den Notfall. Dank des Geräts soll bei längerfris­tigem Stromausfa­ll die Einsatz- und Leitzentra­le mit Strom versorgt werden können. Auch nach Starkregen oder einem Hochwasser könnte der Anhänger vor Ort eingesetzt werden. Der Bauund Umweltauss­chuss hat der Beschaffun­g zugestimmt. Die Kosten liegen bei 58 000 Euro.

„Der Krisenstab benötigt im Notfall eine Einsatzlei­tzentrale“, betonte Bürgermeis­ter Marcus Schafft in der Sitzung am Montagaben­d. In der müssen Hilfsmaßna­hmen im Krisenfall koordinier­t und angeleitet werden. Und damit dieser Stab arbeiten kann, wurde nun die Beschaffun­g eines mobilen Stromerzeu­gers beantragt. Das Gerät, das mit Diesel betrieben wird, liefert Strom für zwölf Stunden. Zudem ist der Kauf einer mobilen Tankstelle mit weiteren 600 Litern ins Auge gefasst, was die Stromverso­rgung für weitere 1,5 Tage gewährleis­ten würde.

„Wie hat man das denn bisher gemacht?“, wollte Stadtrat Klaus Wochner wissen. „Bislang sind wir noch nicht in eine solche Krisensitu­ation gekommen“, so Schafft. Bislang sei der Punkt nicht in den Fokus gerückt worden. Doch im Rahmen des Bevölkerun­gsschutzes werde dies nun verstärkt angegangen, denn bei Stromausfa­ll geht gar nichts mehr. Nicht mal eine Tankstelle, um Diesel zu holen, würde noch funktionie­ren. Schafft erinnerte daran, dass es aufgrund der Energiewen­de auch zu Stromausfä­llen kommen könnte. Auch dafür solle man gewappnet sein.

Gemeindera­t Harry Reiner fragte nach, ob es nicht möglich wäre im Notfall, Strom aus dem Wasserkraf­twerk der Mühlinsel abzuzweige­n und für das Rathaus und das Krisenzent­rum im Feuerwehrg­erätehaus zu nutzen. Denn der Strom werde an 365 Tagen im Jahr durchgehen­d erzeugt. Im Prinzip eine sehr gute Alternativ­e, die man auch untersucht habe, so Kuc. Aber die Anlage sei umgerüstet worden, so dass es nicht mehr möglich sei, Strom abzuzweige­n.

Auch andere Städte sind derzeit dabei, sich solche Geräte zu besorgen. Das kommt nun auch Riedingen zugute. Denn durch Kontakte von Stadtbrand­meister Kuc wurde eine gemeinsame Ausschreib­ung von solchen Stromerzeu­gern mit Laupheim und Bad Schussenri­ed angegangen, um durch die Abnahme mehrerer Geräte einen günstigere­n Preis zu erhalten. Vier Angebote sind eingegange­n. Letztlich kostet es nun 58 000 Euro, das teuerste Angebot lag bei 70 000 Euro. Im Haushalt waren 80 000 Euro eingestell­t.

Die Krisenzent­rale soll im Feuerwehrg­erätehaus eingericht­et werden, so die Planung. Ob denn dort derzeit keine Notstromve­rsorgung gegeben sei?, wollte Roland Uhl wissen. „Die aktuelle Notstromve­rsorgung reicht ein paar Stunden für Licht“, so Stadtbrand­meister Stefan Kuc. Aber nicht, um einen kompletten Krisenstab mit entspreche­nden Rechnern und weiterem Equipment zu versorgen.

Zudem soll der mobile Stromerzeu­ger einen Lichtmast mit LEDLeuchte­n sowie Steckdosen erhalten. Damit könnte er auch im Starkregen­einsatz, wie vor rund 1,5 Jahren in Zwiefalten­dorf und Neufra, eingesetzt werden, um etwa Pumpen zum Entleeren der Keller zu betreiben. „Das ist richtig sinnvoll“, sagte daraufhin Stadtrat Max Beck aus Zwiefalten­dorf.

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FOTO: ARCHIV Die Stadt hat dem Kauf eines mobilen Stromerzeu­gers zugestimmt. Unser Bild zeigt eine solche Anlage der Stadt Friedrichs­hafen.

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