Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Holzmarkt zeigt sich noch angespannt
Langenenslinger Gemeinderat beschließt den Kultur- und Nutzungsplan 2018 für den Wald
LANGENENSLINGEN - Der Langenenslinger Gemeinderat hat den Kulturund Nutzungsplan für das kommende Forstwirtschaftsjahr beschlossen. Revierförster Johannes Hainzl blickte auf ein sehr trockenes und stürmisches Frühjahr zurück. Kleinere Sturmereignisse trafen den Forst, dafür kam Langenenslingen beim Borkenkäferbefall glimpflich davon. Im kommenden Jahr geht Haumeister Fischer in den Ruhestand, ein Waldschlepper soll angeschafft werden und eine Revision steht an. Die Räte beschlossen den Brennholzpreis für die kommende Versteigerung – gleich wie im vergangenen Jahr – bei 62 Euro pro Festmeter zu belassen.
Revierförster Hainzl hatte dem Langenenslinger Gemeinderat bereits vor zwei Monaten einen Überblick über den Zustand des Waldes gegeben (die SZ berichtete). Trotz hoher Nachfrage nach Holz zeige sich der Markt derzeit immer noch angespannt, sagte er in der jüngsten Sitzung. Grund dafür seien die enormen Mengen an Kalamitätsholz, die seit den Stürmen und darauf folgender Borkenkäfer-Massenvermehrung aus Bayern und den angrenzenden osteuropäischen Ländern auf den Markt geworfen werde. Dennoch zeigte er sich optimistisch, die Nachfrage nach Frischholz sei pünktlich zum Winter wieder gut. Durch zeitigen Hieb im Herbst konnten Spitzenpreise für Fichtenholz gesichert werden. Auch die Situation bei Industrieschichthölzern und Verpackungshölzern habe sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verbessert.
Im Jahr 2017 wurden bisher 8840 Festmeter Holz eingeschlagen. Mit den letzten Hieben des Jahres könne der Hiebsatz von 9300 Festmetern leicht erfüllt werden, so Hainzl. Rund 4500 Festmeter werden dabei durch die Forstwirte manuell aufgearbeitet, etwa 4800 Festmeter maschinell. In die Gemeindekasse spült der Verkauf des Holzes samt weiterer Einnahmen 550 000 Euro. Die Ausgaben liegen bei 305 000 Euro, was zu einem Gewinn von 245 000 Euro führt.
2018 höhrere Ausgaben
Die Planungen für das kommende Jahr sehen wiederum einen Holzeinschlag von 9300 Festmetern vor. Die Einnahmen schätzt Hainzl auf 540 000 Euro. Auf der Kostenseite schlagen sich die Kosten für die Holzernte mit 149 000 Euro nieder. Auch das deutlich größere Pflanzprogramm im Frühjahr bedeutet mit 35 000 Euro ein Mehr an Kosten. Somit belaufen sich die Ausgaben für das Jahr 2018 auf 390 000 Euro, was zu einem geplanten Ergebnis von 150 000 Euro führt.
Da mit Haumeister Ulrich Fischer auch sein Waldschlepper im kommenden Jahr in Ruhestand geht, muss ein neues Fahrzeug angeschafft werden – Kostenpunkt 135 000 Euro. Es sei richtig, die Kosten für das neue Fahrzeug in den nächstjährigen Haushalt aufzunehmen, sagte Bürgermeister Andreas Schneider. Ein entsprechendes Gerät solle die Arbeit der Waldarbeiter unterstützen. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, die Mittel dafür in den Haushalt 2018 einzuplanen. Fischers Nachfolge als Vorarbeiter wird Wilhelm Biener aus Pistre antreten.
Im kommenden Jahr steht im Langenenslinger Wald eine Revision an. Ein externer Prüfer besucht die Gemeinde und wird sowohl den Wald als auch die Buchführung unter die Lupe nehmen. In diesem Zusammenhang soll dann ein Waldbegang angeboten werden.
Bürgermeister Schneider sprach außerdem die bestehende Kooperation mit der Stadt Riedlingen an. Die wurde einst geschlossen, damit man sich gegenseitig aushelfen könne. Da die Stadt nun keine Waldarbeiter mehr beschäftige, sei die Kooperation momentan etwas einseitig, so Schneider. Die Kooperation solle nicht beendet werden, man wolle neue Bedingungen aushandeln.
Bei der Festsetzung des Brennholzpreises für die Versteigerung beschloss der Gemeinderat den gleichen Preis wie im vergangenen Jahr– 62 Euro je Festmeter.