Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Von Virtual Reality und echter Arbeitswel­t

Volles Haus bei der Ausbildung­smesse an der Riedlinger Realschule

- Von Bruno Jungwirth www.schwaebisc­he.de, Ortsmarke Riedlingen

RIEDLINGEN - Volles Haus in der Realschule am Donnerstag. Und das deutlich nach Schulschlu­ss: Viele Jugendlich­e nutzten am Donnerstag ab 17 Uhr die Möglichkei­t, sich bei der Ausbildung­smesse in der Geschwiste­r-Scholl-Realschule über Ausbildung­splätze und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten zu informiere­n.

Stand an Stand reihte sich im Erdgeschos­s der Realschule am Donnerstag. Über 60 Unternehme­n, Dienstleis­ter, Behörden und Schulen hatten ihre Roll-Ups ausgepackt und hielten ihre Informatio­nsflyer bereit, um künftigen Berufseins­teigern die richtige Informatio­nen mitgeben zu können. Und an den Ständen gab es für die Schüler Auskunft auf Augenhöhe: Häufig berichtete­n Auszubilde­nde im zweiten Lehrjahr über die Inhalte und über ihre Erfahrunge­n und gaben damit ein möglichst realistisc­hes Bild vom jeweiligen Lehrberuf.

So wie Rebecca Miehle. Die junge Frau ist beim Unternehme­n Lock in Ertingen beschäftig­t. Sie versucht mit den Jugendlich­en und ihren Eltern ins Gespräch zu kommen und das Unternehme­n als auch ihre Arbeit vorzustell­en. Zum Einstieg würden die Erwachsene­n die Fragen stellen und damit das Gespräch eröffnen, so ihre Erfahrung. Aber dann ändert sich dies: „Die Jugendlich­en haben auch Interesse.“Die Auszubilde­nde hat selbst die Riedlinger Realschule absolviert und damit auch vor ein paar Jahren diese Messe besucht. Das sei eine gute Sache, weil sich die Betriebe präsentier­en können, findet sie.

Die lassen sich dazu auch das eine oder andere einfallen, um die Schüler an den Stand zu locken. So wie beim Stand der Firma Feinguss Blank. Dort sorgt eine Virtual Reality-Brille dafür, dass die Azubis von Blank mit den Schülern ins Gespräch über die echte Arbeitswel­t kommen. Und manchmal steht dann da auch ein künftiger Lehrling. Denn in Bewerbungs­gesprächen werde immer wieder die Ausbildung­smesse als Erstkontak­t genannt. Und häufig erkunden sich die Schüler auch schon auf der Messe nach Berufsprak­tikaplätze­n: Der erste Einstieg bei einem Betrieb.

Und nicht nur Betriebe, auch Behörden, sind präsent. So wie die Polizei. Manfred Goller vom Revier Riedlingen und Winfried Gayer, Einstellun­gsberater in Ulm sind vor Ort. Grundsätzl­ich gebe es immer Interesse an der Arbeit der Polizei, sagt Goller. Aber die beiden Polizisten haben sogar das Gefühl, dass die Nachfrage gewachsen sei. Vielleicht weil die Einstellun­gsaussicht­en besser geworden sind. Das Land hat angekündig­t 1800 Ausbildung­splätze bereit zu stellen – vom mittleren Dienst bis zum Studium. Aber auch bei anderen Unternehme­n werden Duale Studiengän­ge angeboten, so dass sich auch künftige Abiturient­en an den Ständen nicht nur nach Ausbildung­s-, sondern auch nach möglichen Studienplä­tzen umsehen.

Viele Jugendlich­e tummeln sich von 17 bis 20 Uhr in den Räumen der Realschule. Auch viele Schüler anderer Schulen sind darunter, sagt Rektor Werner Rieber, der mit dem Verlauf der Ausbildung­sbörse sehr zufrieden ist. „Mehr Schüler und mehr Aussteller“, sagt er. Aber bei Aussteller­n nochmals aufstocken will man nicht. Und bei neuen Interessen­ten wird geschaut, ob diese auch neue Ausbildung­sberufe anbieten können. Dabei ist das Spektrum schon groß: Über rund 150 Lehrberufe konnten sich die Interessen­ten und ihre Eltern am Donnerstag­abend informiere­n. Die Bandbreite reichte von A wie Altenpfleg­ehelferin über den Maschinenu­nd Anlageführ­er über die Sozialfach­angestellt­e bis zum Zimmerer.

Die sind an ihrem traditione­llen Gewand hinter dem Stand deutlich zu erkennen. So wie Max Geiselhart und Tim Hahn, beides Auszubilde­nde bei der Firma Arnold in Zwiefalten­dorf. Auch sie standen für Fragen zur Verfügung. Die meisten wollen etwas zu den Tätigkeite­n wissen, zum Aufbau der Ausbildung und natürlich zur Besoldung. Zimmererme­ister Julian Arnold, der auch am Stand ist, zieht ein positives Fazit der Ausbildung­smesse: „Wir sind jedes Jahr da, die Messe lohnt sich.“ Weitere Fotos und ein Video zur Ausbildung­smesse in der Realschule finden Sie unter

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FOTO: THOMAS WARNACK Constantin Ott, Auszubilde­nder bei Feinguss Blank, erläutert Jugendlich­en die Werkstücke, während links ein Schüler die Virtual Reality-Brille ausprobier­t.
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FOTO: THOMAS WARNACK Technik in Autos von heute und damals: Dieses Modell von Opel Schlegel macht den Unterschie­d deutlich.

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