Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Von Virtual Reality und echter Arbeitswelt
Volles Haus bei der Ausbildungsmesse an der Riedlinger Realschule
RIEDLINGEN - Volles Haus in der Realschule am Donnerstag. Und das deutlich nach Schulschluss: Viele Jugendliche nutzten am Donnerstag ab 17 Uhr die Möglichkeit, sich bei der Ausbildungsmesse in der Geschwister-Scholl-Realschule über Ausbildungsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren.
Stand an Stand reihte sich im Erdgeschoss der Realschule am Donnerstag. Über 60 Unternehmen, Dienstleister, Behörden und Schulen hatten ihre Roll-Ups ausgepackt und hielten ihre Informationsflyer bereit, um künftigen Berufseinsteigern die richtige Informationen mitgeben zu können. Und an den Ständen gab es für die Schüler Auskunft auf Augenhöhe: Häufig berichteten Auszubildende im zweiten Lehrjahr über die Inhalte und über ihre Erfahrungen und gaben damit ein möglichst realistisches Bild vom jeweiligen Lehrberuf.
So wie Rebecca Miehle. Die junge Frau ist beim Unternehmen Lock in Ertingen beschäftigt. Sie versucht mit den Jugendlichen und ihren Eltern ins Gespräch zu kommen und das Unternehmen als auch ihre Arbeit vorzustellen. Zum Einstieg würden die Erwachsenen die Fragen stellen und damit das Gespräch eröffnen, so ihre Erfahrung. Aber dann ändert sich dies: „Die Jugendlichen haben auch Interesse.“Die Auszubildende hat selbst die Riedlinger Realschule absolviert und damit auch vor ein paar Jahren diese Messe besucht. Das sei eine gute Sache, weil sich die Betriebe präsentieren können, findet sie.
Die lassen sich dazu auch das eine oder andere einfallen, um die Schüler an den Stand zu locken. So wie beim Stand der Firma Feinguss Blank. Dort sorgt eine Virtual Reality-Brille dafür, dass die Azubis von Blank mit den Schülern ins Gespräch über die echte Arbeitswelt kommen. Und manchmal steht dann da auch ein künftiger Lehrling. Denn in Bewerbungsgesprächen werde immer wieder die Ausbildungsmesse als Erstkontakt genannt. Und häufig erkunden sich die Schüler auch schon auf der Messe nach Berufspraktikaplätzen: Der erste Einstieg bei einem Betrieb.
Und nicht nur Betriebe, auch Behörden, sind präsent. So wie die Polizei. Manfred Goller vom Revier Riedlingen und Winfried Gayer, Einstellungsberater in Ulm sind vor Ort. Grundsätzlich gebe es immer Interesse an der Arbeit der Polizei, sagt Goller. Aber die beiden Polizisten haben sogar das Gefühl, dass die Nachfrage gewachsen sei. Vielleicht weil die Einstellungsaussichten besser geworden sind. Das Land hat angekündigt 1800 Ausbildungsplätze bereit zu stellen – vom mittleren Dienst bis zum Studium. Aber auch bei anderen Unternehmen werden Duale Studiengänge angeboten, so dass sich auch künftige Abiturienten an den Ständen nicht nur nach Ausbildungs-, sondern auch nach möglichen Studienplätzen umsehen.
Viele Jugendliche tummeln sich von 17 bis 20 Uhr in den Räumen der Realschule. Auch viele Schüler anderer Schulen sind darunter, sagt Rektor Werner Rieber, der mit dem Verlauf der Ausbildungsbörse sehr zufrieden ist. „Mehr Schüler und mehr Aussteller“, sagt er. Aber bei Ausstellern nochmals aufstocken will man nicht. Und bei neuen Interessenten wird geschaut, ob diese auch neue Ausbildungsberufe anbieten können. Dabei ist das Spektrum schon groß: Über rund 150 Lehrberufe konnten sich die Interessenten und ihre Eltern am Donnerstagabend informieren. Die Bandbreite reichte von A wie Altenpflegehelferin über den Maschinenund Anlageführer über die Sozialfachangestellte bis zum Zimmerer.
Die sind an ihrem traditionellen Gewand hinter dem Stand deutlich zu erkennen. So wie Max Geiselhart und Tim Hahn, beides Auszubildende bei der Firma Arnold in Zwiefaltendorf. Auch sie standen für Fragen zur Verfügung. Die meisten wollen etwas zu den Tätigkeiten wissen, zum Aufbau der Ausbildung und natürlich zur Besoldung. Zimmerermeister Julian Arnold, der auch am Stand ist, zieht ein positives Fazit der Ausbildungsmesse: „Wir sind jedes Jahr da, die Messe lohnt sich.“ Weitere Fotos und ein Video zur Ausbildungsmesse in der Realschule finden Sie unter